Herne. Im Postgebäude in Herne können bald keine Briefe und Pakete mehr abgeben oder Briefmarken gekauft werden. Die Postbank zieht einen Schlussstrich.
Eine Ära endet: In der Postbank-Filiale in Herne-Mitte werden künftig keine Leistungen der Post mehr angeboten. Das bestätigt Postbank-Sprecher Oliver Rittmaier gegenüber der WAZ. Heißt: Wer Briefe und Pakete abgeben oder Briefmarken kaufen möchte, muss das künftig woanders machen. Das Unternehmen wolle sich an der Bebelstraße auf Finanzdienstleistungen konzentrieren.
Die Deutsche Postbank gehört seit einigen Jahren der Deutschen Bank. Obwohl sie ein Finanzunternehmen ist, bietet die Postbank in einer Kooperation mit der Deutschen Post auch deren Dienstleistungen an. An einigen Standorten, so Sprecher Rittmaier, „konzentriert sich die Postbank künftig in einem neuen, auf Bankdienstleistungen fokussierten Filialformat auf die persönliche Beratung rund um das Thema Geld“. Dazu gehöre auch die Filiale in Herne-Mitte: Ab Dienstag, 4. Juni, gebe es an der Bebelstraße keine Postangebote mehr. „Die Kundinnen und Kunden informieren wir derzeit durch Handzettel und Aushänge in der Filiale“, so der Sprecher.
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Das Angebot an Postdienstleistungen übernehme die Partnerfiliale der Deutschen Post an der Heinrichstraße 16 in Herne-Mitte, fügt Rittmaier an. Diese Filiale sei montags bis samstags von 8 bis 22 Uhr geöffnet. Postsprecher Achim Gahr teilt auf Anfrage mit, dass es für Kundinnen und Kunden der Post auch nach dem Aus des Postservices in der Postbank-Filiale im Umkreis genügend Alternativen gebe, um Briefe und Pakete abgeben oder Briefmarken kaufen zu können. Dafür gebe es Paketshops. Außerdem verweist er auf Packstationen sowie einen umfangreichen Postservice im Internet. Kurz: „Es gibt vielfältige Möglichkeiten, den Postdienst in Anspruch zu nehmen.“
Und was ändert sich an der Bebelstraße, wenn keine Postdienstleistungen mehr angeboten werden? Das Angebot an Finanzdienstleistungen bleibe unverändert, auch eine Änderung der Öffnungszeiten sei derzeit nicht geplant, so Postbank-Sprecher Rittmaier. Ob die Filiale an der Bebelstraße aber auch eine Zukunft habe, sei noch nicht entschieden. Hintergrund: Die Postbank wolle sich zur „Mobile-First“-Bank weiterentwickeln, und in diesem Zusammenhang soll das Postbank-Filialnetz bis Mitte 2026 von aktuell 550 auf rund 320 Filialen reduziert werden.
In 200 dieser Standorte sollen weiterhin Post- und Paketdienstleistungen angeboten werden. Ob Herne zu den 120 Standorten gehört, die als reiner Bankleistungsstandort erhalten bleibt, ist demnach noch nicht klar: „Derzeit finden Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern zu den damit verbundenen Maßnahmen statt.“ In diesen Gesprächen würden auch die Standorte festgelegt, die dicht machen beziehungsweise weiter existieren können.