Herne. Lennart und Michelle haben sich mit einem Foodtruck selbstständig gemacht. Im Angebot: Raspatat. Warum das Paar einen Standort in Herne sucht.

Pommes, die kennt jeder. Raspatat hingegen sind hierzulande noch unbekannt. Das wollen Lennart Neise und Michelle Filthaus ändern. Das junge Paar hat sich selbstständig gemacht - mit einem Foodtruck. Er habe schon lange den Plan gehabt, in die Selbstständigkeit zu gehen, erzählt der 27-Jährige. Nur die richtige Idee habe gefehlt. Dann schließlich habe ihn seine Tante auf die Idee gebracht, sich einen Foodtruck zuzulegen.

Was er damit verkaufen wollte, stand schnell fest: „Wir fahren seit meiner Kindheit nach Texel. In den Urlauben haben wir immer Raspatat gegessen.“ In Deutschland konnte er den Snack, der den Pommes sehr ähnelt, nirgends finden. „Also dachte ich mir: Dann mache ich das.“ Für die Herstellung benötigt man eine spezielle Maschine, durch die dann die Kartoffelmasse gepresst und anschließend frittiert wird. Denn das ist der Unterschied zu den klassischen Pommes: Raspatat werden nicht aus Kartoffelstreifen, sondern einer Art Kartoffelpüree hergestellt.

Foodtruck: Anfragen bis November

Den Truck hat er nun erst seit wenigen Wochen. Gekostet habe das kleine, silberne Gefährt 23.000 Euro. „Mir war es wichtig, dass es ein Anhänger ist, den ich ans Auto hängen kann“, sagt er. Mit der Abholung des Trucks habe es einige Probleme gegeben, „aber es ist ja normal, dass nicht alles von Anfang an rund läuft“. Und dafür läuft es mit den Aufträgen rund: So stand das junge Paar mit dem Truck in den vergangenen Wochen bereits auf vier Events. „Dort gab es bisher nur positives Feedback“, sagt Michelle Filthaus, die ihrem Freund neben ihrer Ausbildung als Automobilkauffrau, so oft es geht, aushilft.

Raspatat ähneln Pommes sehr. In Deutschland sind sie noch eher unbekannt.
Raspatat ähneln Pommes sehr. In Deutschland sind sie noch eher unbekannt. © Markus Arns | Markus Arns

Bis November hätten sie bereits Anfragen für Festivals, Feiern und Foodmarkets bekommen. „Ich hätte nicht gedacht, dass es so gut anläuft“, sagt Neise, der ebenfalls gelernter Automobilkaufmann ist. Gelernt habe er beim Autohaus Tiemeyer am Cranger Kirmesplatz. Deswegen kenne er Herne sehr gut und sei darum auch hier auf der Suche nach einem potenziell dauerhaften Standort.

Denn unter der Woche sei es natürlich etwas ruhiger als an den Wochenenden. Ein dauerhafter Stellplatz beispielsweise auf einem Parkplatz oder bei einem Supermarkt würde sich daher anbieten. In welcher Stadt sei erst einmal zweitrangig. Die beiden kommen aus Waltrop, aber auch Städte in der Umgebung, beispielsweise Herne, würden sich gut anbieten.

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Eine große Portion Raspatat kostet 4,50 Euro, eine kleine 3,50 Euro. Die Soßen kosten 80 Cent, Toppings wie Zwiebeln, Jalapeños oder Gurken 40 Cent. „Wir glauben, dass die Preise angemessen sind.“

„Es fühlt sich nicht wie Arbeit an“

Lennart Neise betreibt den Truck nun seit Anfang April hauptberuflich. Davor habe er Wirtschaftspsychologie studiert und nebenbei in einer Personalabteilung gearbeitet, erzählt er. Die Entscheidung, das aufzugeben, sei die richtige gewesen, da ist er sich bereits jetzt sicher. „Es fühlt sich gar nicht wie Arbeit an, weil es so viel Spaß macht“, sagt auch Filthaus. Die beiden sind seit Februar zusammen. „Gestritten haben wir uns bisher noch nie“, sagt die 25-Jährige und lacht.

Vor allem über Facebook habe er schnell Kontakte knüpfen können, dort habe sich die Nachricht vom neuen Foodtruck wie ein Lauffeuer verbreitet, sagt er.

Wer wegen eines Standorts Kontakt zu den beiden aufnehmen möchte, kann sich entweder per Instagram (frydays_foodtrucks) oder Facebook (FrydaysFoodtrucks) bei ihnen melden oder eine Mail schreiben an info@frydays-foodtrucks.de.