Herne. Kein Scherz: Die Autobahn GmbH könnte bald stolze Besitzerin einer Pferdekutsche werden. Der Ankauf soll den Fortschritt beschleunigen.
Ausgerechnet die Autobahn GmbH könnte bald stolze Besitzerin einer Pferdekutsche sein. Die Kutsche gehörte zu einem Grundstück mit einem Haus, das die Autobahn kaufen will. Haus und Kutsche benötigen die Straßenbauer eigentlich nicht. Denn für die Planung ist nur das Grundstück an der A42 interessant.
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Kutsche in schlechtem Zustand: Sitze zerschlissen, das Holz morsch
Die Kutsche mag so gar nicht nach Innovation aussehen: Die Sitze sind zerschlissen. Das Holz ist morsch. Die Wagenräder taugen noch nicht einmal mehr als Dekoration, sind sie doch weder besonders alt, noch besonders neu. Die Kutsche ist eingezäunt und sogar mit einem Videosystem bestens bewacht. Langfinger haben schlechte Chancen.
Die Autobahn GmbH will die Kutsche im Gesamtpaket mit dem ausgebrannten Haus an der A42 im Bereich der Cranger Straße kaufen. Dass man da so einen „Fang“ machen könnte, war dem Westfalen-Ableger der Bundesgesellschaft bis zur WAZ-Nachfrage gar nicht bewusst. Das genaue Alter der Kutsche ist unklar. Ein Hersteller ist nicht (mehr) zu erkennen.
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Woher stammt die Kutsche? Nachbarn haben mehrere Theorien
Woher die Kutsche tatsächlich stammt, bleibt ein Rätsel. Anwohner vermuten, dass die Kutsche mit rumänischen Familien, die in den Nachbarhäusern wohnen, ins Ruhrgebiet kam. In deren Heimat gehören die oft sehr schlichten Kutschen noch zum Straßenbild und verkehren in manchen Dörfern regulär zwischen Autos. Ob jemand vermutet hat, dass sie auch im Ruhrgebiet so nutzen sind, bleibt offen.
Eine weitere Vermutung ist, dass sie von einem Hof in der Nähe stammt. Auch wenn die Umgebung zwischen Autobahnen, Bahntrassen, Schornsteinen und Fabriken nicht gerade landwirtschaftlich anmutet, gibt es auch heute noch in diesem Bereich kleinere Höfe. Im vergangenen Jahrhundert soll es dort noch regen landwirtschaftlichen Betrieb gegeben haben.
Weiß jemand mehr, woher die Kutsche stammt oder ist früher womöglich damit gefahren? Schreiben Sie uns per Mail an redaktion.herne@waz.de!