Herne. Die Kommunikation rund um den Trägerwechsel der Kita Langforthstraße in Herne ist von Seiten der Stadt gründlich schiefgelaufen. Ein Kommentar.

Der Träger-Wechsel der Kita Langforthstraße hat einen mehr als faden Beigeschmack. Dabei geht es nicht um die Frage, ob die Kinder in der Kita nicht genauso glücklich spielen und aufwachsen können, wenn sie von der Awo betrieben wird, wie bei der Stadt. Wahrscheinlich ist das so. Aber die Art und Weise, wie die Stadt dabei vorgegangen ist, war ein Paradebeispiel mangelnder Transparenz, Kommunikation – und auch Menschlichkeit.

Für Eltern ist es ein großer Schritt, wildfremden Menschen das eigene Kind anzuvertrauen. Die Trennung vom Kind ist selbst in vertrautem Umfeld und mit bekanntem Personal nicht immer einfach. Wenn den Kindern nun sämtliche erwachsenen Bezugspersonen mit einem Schlag genommen werden, führt das verständlicherweise zu Sorgen bei den Eltern. Wäre ein Elternabend einberufen worden, statt einen anonymen Zettel zu verteilen, hätten die Mütter und Väter direkt, wenn sie von den Plänen erfahren, ihren Ängsten Ausdruck verleihen können. Sie hätten Fragen stellen können, die im Großteil vielleicht hätten beantwortet werden können. Die Eltern erst dann persönlich einzuladen, wenn die Entscheidung jetzt bereits gefallen ist, lässt jedes Fingerspitzengefühl vermissen.

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Warum musste es plötzlich so schnell gehen? Die Entscheidung wirkt übers Knie gebrochen. Bei der Awo scheinen selbst noch einige Fragen zu der Gruppenzahl, zu Öffnungszeiten und Konzepten offen. Sie ist aber, und das sei positiv erwähnt, offenbar willens, auf die Wünsche der Eltern einzugehen und ist sich der schwierigen Situation bewusst. So bleibt für die Eltern, die sich derzeit von der Stadt ziemlich vor den Kopf gestoßen fühlen, nur die Hoffnung, dass es an der Langforthstraße in ihrem Sinne weitergeht und ein guter Übergang geschaffen wird – vor allem zum Wohle der Kinder.

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