Herne. Süleyman Sentürk hatte den Krebs besiegt, doch dann bildete sich ein Tumor am Auge. Der Herner hofft nun auf eine Stammzellen-Spende.

Eigentlich hatte Süleyman Sentürk den Krebs bereits besiegt, galt als krebsfrei. Doch dann kam die Krankheit zurück - mit einem Tumor hinterm Auge. Durch eine großen Typisierungsaktion hofft er nun auf eine Stammzellen-Spende.

Der 43-Jährige, der seit zwölf Jahren in Herne lebt, ist vor drei Jahren an Leukämie erkrankt - am seltenen Non-Hodgkin-B-Zell-Lymphom. Er schaffte es, die Krankheit zu bekämpfen. Sieben Monate war er krebsfrei, bis sich plötzlich der Tumor hinterm Auge bildete. Der Augapfel wurde dabei so weit nach vorne gedrückt, „dass ich fast blind geworden bin“, erzählt der Herner im Gespräch mit der WAZ.

Herner Familienvater hofft auf Stammzellen-Spende

Durch eine Strahlentherapie habe sich der Tumor nun etwas zurückgebildet. Gestreut habe er nicht. Mit einer speziellen Therapie, die bereits bei den ersten Metastasen gewirkt hat, soll nun auch dieser Tumor bekämpft werden.

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Doch was, wenn das nicht hilft? Dann bleibt nur noch eine Stammzellen-Spende. Millionen Menschen haben sich bereits typisieren lassen, doch unter ihnen ist bisher noch kein Treffer dabei gewesen. Um die Chance auf einen genetischen Zwilling zu erhöhen, wird jetzt eine große Typisierungsaktion in Herne veranstaltet.

Mit seiner Frau, seinem Sohn (12) und seiner Tochter (7) lebt Sentürk in Wanne-Eickel. Vor seiner Erkrankung hat er als Sattler gearbeitet, aus körperlichen und psychischen Gründen geht das nun nicht mehr. Die Zeit der Erkrankung sei für ihn sehr hart gewesen, erzählt er. In der Corona-Zeit ist er krank geworden, Besuch durfte er zu dieser Zeit im Krankenhaus nur selten empfangen.

Ufuk Topcu, ein Freund von Sentürk, organisiert die Typisierungsaktion, die am kommenden Sonntag im City-Center in der Herner Innenstadt stattfinden wird. Vor vier Wochen hätten die Planungen begonnen, sagt er. Vereine, Unternehmen, Religionsgemeinschaften und auch das Büro des Oberbürgermeisters hätten bereits ihre Unterstützung zugesichert. Über diese Kontakte sei es möglich gewesen, im City-Center diese Aktion zu veranstalten. „Eine solch große Typisierungsaktion gab es meines Wissens nach in Herne noch nicht“, sagt Topcu. Durchgeführt wird die Typisierung von der Knochenmarkspenderzentrale des Universitätsklinikums Düsseldorf. Auch aus der Türkei - dem Heimatland von Süleyman Sentürk - wurde bereits Unterstützung zugesichert. Der Generalkonsul der Türkei werde vorbeischauen, auch Oberbürgermeister Frank Dudda wolle kommen, wenn es terminlich passe, so Topcu. Auch türkische Medien hätten sich angekündigt.

Auch andere Menschen können gerettet werden

In Österreich finde in diesen Tagen ebenfalls eine Aktion für Süleyman statt. Mitgeholfen bei der Organisation habe Semra Kelepir, die schon viele solcher Veranstaltungen organisiert habe. Durch die vielen Unterstützerinnen und Unterstützer hoffen Süleyman und seine Freunde und Familie, dass möglichst viele Menschen auf die Aktion aufmerksam werden und sich beteiligen. „Je mehr mitmachen, desto höher ist die Chance, dass Menschenleben gerettet werden“, betont Topcu. Denn es geht bei der Typisierung nicht ausschließlich um Sentürk. Der Abstrich, den man bei der Aktion abgibt, bleibt ein Leben lang gespeichert. Sobald ein erkrankter genetischer Zwilling gefunden wird, wird man kontaktiert und kann so eventuell ein Leben retten. Sentürk habe sich selbst vor vielen Jahren, vor seiner Erkrankung, typisieren lassen.

Die Aktion findet am Sonntag, 25. Februar, im City-Center in der Herner Innenstadt von 13 bis 19 Uhr statt. Typisieren lassen können sich alle zwischen 16 und 60 Jahren. Weitere Informationen gibt es bei Instragram unter nrw_fur_suleyman und bei Facebook unter NRW für Süleyman.