Herne. Ein neues Parkleitsystem soll die Parkplatzsuche in Herne erleichtern und die Luftqualität verbessern. Apps sollen dabei helfen.
Ein neues Parkleitsystem soll in Herne die Parkplatzsuche in Herne erleichtern und gleichzeitig die Luftqualität verbessern. Denn: Durch das neue System soll der Verkehr gezielter zu freien Parkplätzen gelenkt werden, so soll unnötiges Umhergefahre vermieden werden.
Für ein solches Parkleitsystem hat die Stadt nun einen Zuwendungsbescheid des Bundes über knapp 600.000 Euro erhalten. Das Projekt mit dem Titel „Adaptives Parkleitsystem zur Verbesserung der Luftqualität in Herne“ hat eine Laufzeit von 30 Monaten.
Neues Projekt soll zu mehr Lebensqualität führen
Das Pilotprojekt soll über ein neuartiges System mithilfe von Sensoren dazu beitragen, den allgemeinen Parksuchverkehr und die damit verbundene Feinstaub- und Stickstoffdioxidbelastung in Herne nachhaltig zu reduzieren. Dadurch führe das Projekt zu mehr Lebensqualität in Herne, sagt Oberbürgermeister Frank Dudda in einem Pressegespräch. Das Thema Datenorientierung gewinne dabei immer mehr an Bedeutung: Mithilfe der gewonnen Daten könnten Verkehrsströme besser gelenkt werden.
Weitere Nachrichten aus Herne - Lesen Sie auch:
- Ab 280 Euro: Die Schulranzen-Trends von Step und Co.
- Blinde Hernerin für außergewöhnliche Arbeit ausgezeichnet
- Herner fliegt mit Drogenplantage im Nähzimmer auf: Gefängnis
Durch die Sensoren sollen Autofahrerinnen und Autofahrer erkennen können, wie voll Parkplätze sind und ob es sich lohnt, diese anzusteuern. Über Apps - wie beispielsweise die Herne-App oder Navigationsgeräte - könne so schon vorab erkannt werden, wie viele Plätze noch frei seien, erklärt Pierre Golz vom Fachbereich Digitalisierung. Dabei werde jeder einzelne Parkplatz erfasst. Welche Sensorik dafür verwendet werde, stehe noch nicht fest.
Das sei der große Unterschied zu klassischen Parkleitsystemen, so Golz. Bei den herkömmlichen Systemen sehe man erst, wenn man bereits kurz vor den Parkhäusern oder Parkplätzen stehe, wie voll es dort gerade ist. Die Gesamtkosten für das Projekt liegen bei rund 800.000 Euro.
Bildschirme am Straßenrand geben Informationen
Neben den Informationen in den Apps sollen digitale Bildschirme in der Stadt aufgebaut werden, die Informationen über die aktuellen Parkplätze geben. Wo genau diese Bildschirme aufgestellt werden, sei noch nicht klar, sagt Golz. Vorstellbar wären beispielsweise Autobahnabfahrten. Gerade bei Großveranstaltungen könne das ein wichtiger Baustein sein.
- Lesen Sie auch:Wegen einer Minute zu viel: Herner bekommt Knöllchen
„Die im letzten Jahr vom Rat beschlossene Mobilitätswende und die damit verbundene Reduzierung des Kfz-Verkehrs wird dadurch unterstützt“, so Thorsten Rupp, Fachbereichsleiter Tiefbau und Verkehr. Reisezeiten verkürzten sich. Zudem soll auch der öffentliche Nahverkehr und Park-and-Ride-Parkplätze in dem neuen System vernetzt werden.
Durch die Verwendung von sogenannten Open Source Komponenten könne das Projekt eine gute Grundlage für andere Kommunen mit ähnlich gelagerten Herausforderungen bilden. Die Vernetzung von privatem und öffentlichem Nahverkehr mittels Digitalisierung sei ein weiteres Schlüsselthema, um die Mobilität effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten.
>>>WEITERE INFORMATIONEN: Supermärkte nutzen Parksensoren
Parksensoren werden schon seit Jahren von Supermärkten genutzt. Sie messen auf jedem Stellplatz, wie lange ein Pkw dort parkt. Wird die zulässige Parkzeit überschritten, folgt ein Knöllchen. Bußgeld: mindestens 30 Euro.
Zu den Vorreitern in Herne gehörten die beiden Discounter Netto und Penny in Herne-Mitte. Sie setzen für die Kontrolle mit Parksensoren private Unternehmen ein, die die Parkdauer mit der Technik überwachen.