Herne. Wer dieses Jahr einen Ranzen für die Einschulung sucht, muss tief in die Tasche greifen. Ob Step by Step oder Ergobag: Was dabei im Trend ist.

Die Nachfrage nach Schulranzen nimmt in Herne schon Monate vor der Einschulung kräftig Fahrt auf. Dabei müssen Eltern in diesem Jahr tief in die Tasche greifen, denn ein Schulranzen-Set von den Marktführern Step by Step und Ergobag kostet beim Fachgeschäft Leder Berensen in Herne-Mitte ab 279,99 Euro. Sondermodelle sind nochmal teurer. Diese hohen Preise führen zu zurückhaltenderer Nachfrage, wie Fachverkäuferin Iris Merschhemke beobachtet.

„Step by Step und Ergobag sind bei uns die Verkaufsschlager“, sagt Iris Merschhemke, die seit vielen Jahren Familien bei der Auswahl des richtigen Tornisters berät. Seit dem vergangenen Jahr sei dabei Step by Step an Ergobag etwas vorbeigezogen und gehe seitdem am häufigsten über den Ladentisch. Preislich tun sich die beiden Marktführer nichts. Bei beiden kostet das Basis-Set aus Ranzen, Schlamperbox für Stifte, Federmäppchen und Turnbeutel (bei Step by Step) oder kleinem Sportrucksack (Ergobag) knapp 280 Euro. Wer die limitierte Sonderedition sein Eigen nennen möchte, muss gar 319 Euro ausgeben.

Herne: Neonfarben, Magnete oder Klettis sind im Trend

„Neu bei den Ergobags ist, dass sie Seitentaschen für die Trinkflaschen direkt am Ranzen dran haben“, erläutert die Verkäuferin. Früher musste man diese extra dazukaufen und sie selbst befestigen. Optisch gebe es in jedem Jahr durch neue Modellvarianten nur leichte Unterschiede: Während es bei den Mädchen ein wenig von der Farbe Rosa hin zu Lila gehe, sei bei den Jungen weiter Blau am meisten gefragt. Aber auch Anthrazit und Grün mit Camouflage-Muster stünden bei ihnen hoch im Kurs. Beim Design sei das Motto der Mädels: „Sternchen und Schmetterlinge statt Einhörner“, fasst Merschhemke zusammen. Zudem seien viele Ranzen mit Blüten und Tieren verziert. Bei den Jungen gebe es viele Akzente in Neonfarben – egal ob in Grün oder Blau.

Iris Merschhemke verkauft in Herne bei Leder Berensen seit vielen Jahren Schulranzen (Archivfoto).
Iris Merschhemke verkauft in Herne bei Leder Berensen seit vielen Jahren Schulranzen (Archivfoto). © WAZ | Meinke

Das Thema Nachhaltigkeit sei vor allem bei den Modellen von Step by Step ein wichtiger Faktor. Sie würden aus alten PET-Flaschen hergestellt. Und auch bei den Trinkflaschen seien die aus Kunststoff ersetzt worden gegen isolierte Edelstahltrinkflaschen sowie -Frühstücksboxen. Zudem seien wechselbare Motive der Renner. Bei Step by Step werden diese durch Magnete, bei Ergobag durch Klettverschlüsse am Ranzen befestigt.

Beide Hersteller halten verschiedene Modellvarianten mit einem unterschiedlichen Eigengewicht bereit. Bei Step by Step wiege der „Cubo light“ nur 980 Gramm, so Merschhemke. Das Modell „Space“ 1180 Gramm. Und auch bei Ergobag gebe es eine leichte Variante. Vor allem sei hier aber neben dem „normalen“ Cubo-Modell die Variante „Pack“, die von der Form einem Rucksack ähnelt, eine beliebte Alternative – vor allem bei den Jungen.

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Wichtiger als das Gewicht des Schulranzens sei aber die richtige Passform für den Rücken. „Deshalb ist es auch wichtig, dass Eltern mit ihren Kindern zu uns kommen.“ Denn der große Vorteil des Fachgeschäftes gegenüber dem Internet sei ja, dass genau geschaut werden könne, wie der Tornister auf dem Rücken sitzt. Zudem könne im Falle von Schäden der Ranzen ganz unkompliziert zur Reparatur zurückgebracht werden und das Kind erhalte für die Dauer ein Ersatzmodell.

Neben Ergobag und Step by Step hielten sich nur wenige Marken auf dem Markt. „Scout ist out“, fasst die Fachverkäuferin ihre Erfahrung zusammen. Während Scout früher der absolute Marktführer war, sei er nun bei den Kindern nicht mehr gefragt. Modelle von McNeill hat Leder Berensen hingegen als kostengünstigere Variante vorrätig. Diese kosten in diesem Jahr 159 Euro. Für viele Hernerinnen und Herner ist selbst das eine stolze Summe. Insgesamt beobachtet Iris Merschhemke, dass zunehmend aufs Geld geachtet werden müsse. „Viele Kunden fragen nach Rabattaktionen.“ Sie hat dafür Verständnis: „280 Euro ist eine Hausnummer.“ Das Internet sei deshalb ihre größte Konkurrenz.