Herne. Entsorgung Herne reduziert die Zahl der Altpapier-Sammelstellen und erhöht dafür das Volumen der Behälter. Warum es bei der Umsetzung knirscht.

Entsorgung Herne reduziert die Zahl der Containerstandorte für Altpapier und erhöht im Gegenzug die Kapazität der Sammelbehälter. In der Bezirksvertretung Sodingen gab es nun Kritik an der Umsetzung dieses neuen Konzepts. Konkret: in Horsthausen.

In der November-Sitzung der Bezirksvertretung Sodingen hatte Carsten Sußmann - Chef bei Entsorgung Herne - das neue Modell vorgestellt: Dieses sieht vor, dass die Zahl der Herner Standorte von 86 auf 78 und die Zahl der Sammelbehälter von 224 auf 170 reduziert wird. Im Gegenzug soll das Fassungsvermögen der Behälter um jeweils 25 Prozent auf 4 Kubikmeter erhöht werden. Die neuen Container sollen 2024 nach und nach aufgestellt werden. Die acht Standorte sind bereits im Sommer 2023 aufgegeben worden. Es seien diejenigen ausgewählt worden, an denen häufig Sperrmüll oder andere „wilde Ablagerungen“ registriert worden seien, so Sußmann.

Carsten Sußmann ist Chef bei Entsorgung Herne.
Carsten Sußmann ist Chef bei Entsorgung Herne. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Das Problem laut SPD: Im Horsthauser Feldherrenviertel seien zwei Altpapiersammelstellen aufgegeben worden, gleichzeitig habe man aber die Kapazitätserweiterung noch nicht umgesetzt. Dies führe regelmäßig dazu, dass Papiercontainer an Sammelstellen bereits kurz nach der Leerung wieder vollständig gefüllt seien, berichtete SPD-Bezirksfraktions-Chef Michael Weberink. Als Beispiel nannte er den Standort Pantringshof (Kreftenscheerstraße). Dort müsse Papier regelmäßig unter hohen Kosten durch Sonderreinigungen entsorgt werden.

SPD vermisst bei Entsorgung Herne Fingerspitzengefühl

Die (von der Stadt verlesene) Antwort von Entsorgung Herne stellte die Politik nicht zufrieden. Man habe bereits Kontrollen durchgeführt. Nach Auswertung werde eine Erhöhung der Leerungsintervalle geprüft, hieß es. Und: Die Anpassungen seien sinnvoll, weil sich über die Container erfassten Papiermengen in zehn Jahren in Herne halbiert hätten und auch noch weiter sinken würden.

Was Entsorgung Herne diesmal – anders als in der November-Sitzung – nicht erwähnte, ist die Tatsache, dass sich zwar die Papiermengen reduziert hätten, nicht aber die Volumina. Grund sei die Zunahme großer Pappen durch extreme Veränderungen beim Bestellverhalten, hieß es. Der SPD-Bezirksverordnete Ernst Schilla sprach dem städtischen Eigenbetrieb in seiner gewohnt handfesten Art mal eben das Fingerspitzengefühl ab: „Ich schließe doch die alten Standorte erst, wenn die neuen Container da sind“, so sein Vorwurf.

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Es gab allerdings auch versöhnliche Töne: Detlev Biewald (SPD) berichtete, dass die Leerungsintervalle in Pantringshof bereits verkürzt worden sei. Mit positiven Folgen: „Das Umfeld ist nicht mehr so verschmutzt.“ Und Entsorgung Herne ließ ankündigen, dass die ersten neuen XL-Container in Horsthausen aufgestellt würden.