Herne. Was hat Lakritz mit Bluthochdruck zu tun? Die Expertinnen und Experten der Herner MVZ Praxisklinik wissen es ganz genau.
Man nennt ihn den „stillen Killer“: Bluthochdruck. Jahrelang kann er unentdeckt bleiben, weil er keine Beschwerden verursacht, doch die langfristigen Folgen können dramatisch sein: Bluthochdruck gilt als Risikofaktor Nummer eins für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall. Die Experten des „MVZ Praxis Praxisklinik und Dialysezentrum“ in Herne wissen, wie man ihn erkennt und was Betroffene gegen ihn tun können. Nun sind sie als Hochdruckzentrum zertifiziert worden.
140/90 - das ist für Professor Klaus Kisters so etwas wie eine magische Grenze. Übersteigen die Werte bei den Messungen diese Grenze regelmäßig, dann müsse man von Bluthochdruck sprechen und Gegenmaßnahmen einleiten. Wobei Kisters und seine beiden Kollegen Dr. Markus Cziborra und Dr. Faruk Tokmak es bevorzugen, die Werte zunächst über einen veränderten Lebenswandel wieder in den Normbereich zu bringen. Dafür gebe es verschiedene Möglichkeiten: Dazu gehöre auf jeden Fall Bewegung bzw. Ausdauersport. Studien hätten offenbart, dass bereits zweimal pro Woche eine halbe Stunde einen spürbaren Effekt auf den Blutdruck habe. Sport könne auf längere Sicht auch Übergewicht senken. Kisters: „Wer sein Gewicht um zehn Kilogramm senkt, kann seinen Blutdruck um 10 Millimeter reduzieren.“
Zur Gewichtsabnahme trage auch eine gesunde Ernährung bei, sprich: Es sollen viel Obst und Gemüse auf den Teller kommen - dafür sollte man den Salzstreuer eher im Schrank lassen. „Man sollte den Einsatz von Kochsalz auf fünf bis sechs Gramm pro Tag reduzieren“, so Kisters im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion. Was man ebenfalls reduzieren solle: Stress.
Auch bei Lakritz solle man vorsichtig sein und diese Süßigkeit nur in Maßen genießen, erklärt Kisters. Wer zu viel davon schnuckere, riskiere einen erhöhten Blutdruck.
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Lakritz als Ursache für Bluthochdruck? Darauf muss man erstmal kommen. Die drei Herner Experten können auch solche und andere Ursachen aufspüren. Es gebe eine Reihe von Auslösern für Bluthochdruck: Es könne eine familiäre Vorbelastung geben oder eine hormonelle, etwa durch die Schilddrüse. Auch in der Schwangerschaft könne Bluthochdruck ein Thema sein. „Es handelt sich um eine echte Volkskrankheit“, betont Kisters, in Deutschland sei jeder zweite über 60 Jahre davon betroffen.
Enge Kooperation mit den Herner Krankenhäusern
Diese Volkskrankheit spiegelt sich auch in den Patientenzahlen wider: Pro Jahr würden die Herner Experten rund 1000 Patientinnen und Patienten sehen. Nicht nur die Zahlen sprechen dafür, dass die Deutsche Hochdruckliga die Herner Praxisklinik nun als Hypertoniezentrum zertifiziert hat. Auch alle anderen Bedingungen sind erfüllt: Kisters, Cziborra und Tokmak sind ausgewiesene Hypertensionologen und haben zum Thema Bluthochdruck geforscht und Studien veröffentlicht. So können sie die komplette Diagnostik und Behandlung anbieten. Daneben kooperiert das Zentrum mit den Herner Krankenhäusern, um eine Versorgung der Patientinnen und Patienten in diesem Bereich sicherzustellen.