Herne. Reingreifen, Hebel umdrehen, abräumen: Ein „Kippfenster-Einbrecher“ schlägt auch in Herne zu. Jetzt steht ein Tatverdächtiger vor Gericht.

Nach Beutezügen in Ein- und Mehrfamilienhäusern in Herne und Umgebung muss sich ein mutmaßlicher Serieneinbrecher (28) vor dem Bochumer Landgericht verantworten. In zahlreichen Fällen machten sich der oder die Täter bei ihren Coups eine klassische Schwachstelle zunutze: ein gekipptes Fenster.

Im Prozess vor der 12. Strafkammer geht es um zehn Einbruchstaten zwischen 2019 und 2023. Zwei Tatorte liegen in Herne. Die übrigen in Recklinghausen, Dorsten und Herten. Als Gesamtbeutewert errechnet die Anklage mehr als 25.000 Euro.

Angeklagter soll Schmuck im Wert von Tausenden Euro geklaut haben

Am 4. Oktober 2021 soll der Angeklagte in einem Mehrfamilienhaus am Westrand von Wanne-Eickel „durch ein zum Lüften geöffnetes“ Schlafzimmerfenster in die Wohnung einer Mieterin eingestiegen sein. Dort soll der 28-Jährige drei Ketten, drei Armbänder und mehrere Ohrringe im Wert von mindestens 1000 Euro erbeutet haben. Sechs Monate später soll der 28-Jährige nur wenige hundert Meter entfernt in ein anderes Wanne-Eickeler Wohnhaus eingebrochen sein. Auch hier soll der Angeklagte „durch ein auf Kipp gestelltes Fenster hindurchgegriffen, ein anderes Fenster geöffnet“ und so in das Einfamilienhaus gelangt sein. Beute hier: Bargeld und Schmuck im Wert von mehr als 2000 Euro.

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Der letzte angeklagte - elfte - Coup ist ein Einbruch in eine Supermarktfiliale in Herten. Am 21. April 2023 soll der Angeklagte dort zwei Schiebetüren aufgeschoben und bereits damit begonnen haben, sich Lebensmittel und Tabak in Tüten zum Abtransport bereitzustellen. Was er nicht ahnte: Es war ein stiller Alarm ausgelöst worden. Die Polizei konnte den 28-Jährigen festnehmen.

Die Richter haben noch zwei weitere Verhandlungstage bis zum 2. Februar anberaumt. Dem 28-Jährigen droht eine mehrjährige Haftstrafe.