Herne. In Herne werden gleich zwei Häuser zwangsversteigert. Gerade für Familien könnten sie interessant sein: Wo sie liegen, wie teuer sie sind.

Zwei Häuser in Herne kommen in Kürze unter den Hammer. Der Wunsch nach einem Eigenheim ist gerade für Familien weiter groß. Eine Zwangsversteigerung kann dabei eine Möglichkeit sein, etwas günstiger an eine passende Immobilie zu kommen. Doch nur selten kommen in Herne für Familien geeignete Häuser unter den Hammer. Das ändert sich zum Jahresbeginn. Interessierte können in zwei Preiskategorien mitbieten: ein großes Einfamilienhaus für fast 600.000 Euro Verkehrswert sowie ein Zweifamilienhaus für etwas mehr als die Hälfte. Beide Immobilien befinden sich in Herne-Horsthausen.

Einfamilienhaus mit Garage in der Kremerstraße 1 in Herne

Erst bei genauerem Hinsehen wird deutlich, dass das Einfamilienhaus an der Kremerstraße renovierungsbedürftig ist.
Erst bei genauerem Hinsehen wird deutlich, dass das Einfamilienhaus an der Kremerstraße renovierungsbedürftig ist. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Bei dem Haus handelt es sich laut Wertgutachten ursprünglich um ein eingeschossiges, unterkellertes Einfamilienwohnhaus, das 1981 als Bungalow gebaut, vier Jahre später aber um ein Dachgeschoss ausgebaut wurde. Die Nutz- und Wohnfläche soll laut Bauakte etwa 250 Quadratmeter betragen; mit den ausgebauten Flächen im Keller und Dach fast 400 Quadratmeter. Zur Immobile an der Ecke Kremerstraße / Schüchtermannstraße gehören außerdem zwei Doppelgaragen.

Von außen macht das verklinkerte und mit Schindeln verkleidete Haus einen imposanten Eindruck. Es besteht aus mehreren Schlafräumen, einem Wohnraum, Küche, einem Ankleidezimmer, fünf Bädern sowie WC und Terrassen. Die Fotos im Gutachten aus dem Inneren es Hauses zeigen jedoch schnell: Hier ist alles ein bisschen in die Jahre gekommen und für die modernen Ansprüche sicherlich renovierungsbedürftig. „Der bauliche Zustand ist mäßig. Es besteht Unterhaltungsstau und Renovierungsbedarf“, heißt es im Wertgutachten, das über das Justizportal im Internet einsichtig ist. Unter anderem wird auf ein fehlendes Fallrohr und Feuchtigkeitsschäden im Keller verwiesen. Eine vertiefte Untersuchung von Bauschäden habe nicht stattgefunden. „Deshalb wird vor einer vermögensrechtlichen Disposition dringend empfohlen, eine weitergehende Untersuchung der Bauschäden in Auftrag zu geben.“

Die Entfernung zum Stadtzentrum wird mit etwa einem Kilometer angegeben. Geschäfte, Schulen und Ärzte seien fußläufig erreichbar. Gegenstand der Zwangsversteigerung ist neben beschriebenem Grundstück mit Immobile auch ein Flurstück mit Weg. Der Verkehrswert des Einfamilienhauses wird mit 580.000 Euro angegeben. Der des zusätzlichen Weges mit 5600 Euro.

Termin der Zwangsversteigerung: Freitag, 8. März, um 10 Uhr
Ort: Amtsgericht Herne, Friedrich-Ebert-Platz 1, 1. Obergeschoss, Saal 115.
Eine gekürzte Online-Version des Gutachtens kann über das Zwangsversteigerungsportal www.zvg-portal.de eingesehen werden.

Zweifamilienhaus mit Garagen in der Katharinastraße 12 in Herne

Das Zweifamilienhaus an der Katharinastraße in Herne-Horsthausen liegt in einer Sackgasse.
Das Zweifamilienhaus an der Katharinastraße in Herne-Horsthausen liegt in einer Sackgasse. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Ein weiteres Objekt, das in Herne-Horsthausen zwangsversteigert wird, ist ein zweigeschossiges Zweifamilienhaus mit ausgebautem Dachgeschoss und einer Doppelgarage, eine Pkw-Garage sowie einem Anteil am Garagenhof. Die Wohnung im Erdgeschoss stand laut dem Wertgutachten, das über das Justizportal online eingesehen werden kann, bereits zum Zeitpunkt der Besichtigung im Mai 2023 seit etwa einem Jahr leer. Die Wohnung im Obergeschoss und die Räumlichkeiten im Dachgeschoss wurden selbst genutzt. Die Doppelgarage war nicht vermietet, die Pkw-Garage hingegen schon.

Ursprünglich ist das Haus laut Bauakte Ende der 50er-Jahre gebaut worden, Anfang der 80er-Jahre wurde der Wohnraum im Erd- und Dachgeschoss erweitert auf insgesamt 173 Quadratmeter, heißt es im Gutachten. Das Haus ist demnach vollständig unterkellert und verfügt über eine Gasheizung. Die Wohnung im Erdgeschoss gliedert sich auf in Flur, Bad, Küche, zwei Räume und Wohnraum sowie einen Abstellraum. Zur Wohnung im Obergeschoss gehört neben dem Flur, Bad, Küche, zwei Räume und Wohnraum. Im Dachgeschoss gibt es ein Bad und zwei Räume.

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Das Gutachten weist ferner darauf hin, dass das Grundstück nach Auskunft bei der Bezirksregierung Arnsberg über dem Bergwerksfeld „König Ludwig 1“ sowie über einem inzwischen erloschenen Bergwerksfeld liege. Mit bergbaulichen Einwirkungen auf die Tagesoberfläche sei aber nicht mehr zu rechnen.

Das Zweifamilienhaus liegt in Horsthausen unmittelbar an der Grenze zu Recklinghausen und ist laut Gutachten etwa 4,5 Kilometer vom Stadtzentrum Herne entfernt. Es liegt ruhig in einer Sackgasse. Der Verkehrswert wird mit 337.600 Euro angegeben.

Termin der Zwangsversteigerung: Mittwoch, 14. Februar, um 10 Uhr.
Ort der Versteigerung: Amtsgericht Herne, Friedrich-Ebert-Platz 1, 1. Obergeschoss, Saal 115
Eine gekürzte Online-Version des Gutachtens kann über das Zwangsversteigerungsportal www.zvg-portal.de eingesehen werden.