Herne. Ist der Schulweg des eigenen Kindes sicher? Eine Karte zeigt jetzt, wo es in Herne am häufigsten kracht. So oft gab es 2022 Schulwegunfälle.
Wo lauern Gefahren? Wie sicher ist der Weg zur Schule? Antworten darauf gibt neuerdings eine Karte des Statistischen Landesamts, das Unfalldaten mit den Standorten von Schulen verknüpft. Die Daten dafür stammen aus dem Unfallatlas, der Unfälle mit Personenschaden anzeigt.
Zuletzt hatten einige Eltern aus Herne ihre Bedenken über die Sicherheit des Schulwegs ihres Kinder im WAZ-Familiencheck geäußert. Vier von fünf Eltern gaben beim WAZ-Familiencheck an, diesbezüglich Sorgen zu haben. Zwei Drittel aller Befragten sehen den „gefährlichen Verkehr“ als Punkt, über den sie sich Gedanken machen. In kaum einer anderen Stadt (abgesehen von Gladbeck) sind die Bedenken in diesem Punkt vergleichbar hoch.
An der Sodinger Straße kracht es besonders häufig
Die interaktive Karte des Landes ist aufgeteilt in verschiedene Farben, die für die Anzahl der Unfälle stehen. An vielen Stellen in Herne gab es 2022 einen Unfall mit Personenschaden, auch zwei bis drei Unfälle und vier bis sechs Unfälle sind häufig vertreten.
Nur an einer Stelle in Herne hat es häufiger gekracht (sieben bis zehn Mal): auf der Sodinger Straße – zwischen Altenhöfener Straße und Wiescherstraße. Im direkten Umfeld dieser Straße liegt nur die Schillerschule. Das allein allerdings gibt nicht zwingend Aufschluss über die Gefahren des individuellen Schulwegs. Denn wenn die Schulkinder aus Richtung der Mont-Cenis-Straße kommen, haben sie dennoch statistisch gesehen einen sicheren Weg. Nur an der Ecke Schillerstraße, Klopstockstraße hat es im direkten Umfeld der Schillerschule noch einmal gekracht.
![Auf der Sodinger Straße hat es in Herne im vergangenen Jahr am häufigsten gekracht. Auf der Sodinger Straße hat es in Herne im vergangenen Jahr am häufigsten gekracht.](https://img.sparknews.funkemedien.de/240840288/240840288_1703056803_v16_9_1200.jpeg)
Und wo ist es noch kritisch? Rund um die Grundschule Josefschule und die Realschule Crange kommt es häufiger zu Unfällen. So gab es auf der Hammerschmidtstraße vier bis sechs Unfälle, Am Rüschenhof und einem Stück der Hauptstraße jeweils einen Unfall ebenso wie auf einem anderen Teil der Hammerschmidtstraße.
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Und auch die Grundschule Sonnenschule ist von Unfallschwerpunkten umgeben. So krachte es auf der nahe gelegenen Rottstraße vier bis sechs Mal im vergangenen Jahr und an einer anderen Stelle auf der Straße ein Mal; und auch auf der Cranger Straße gab es einen Unfall.
Stadt: „Eine Häufung von Unfällen auf Schulwegen im Stadtgebiet Herne liegt nicht vor“
Aus Sicht der Stadt gibt es in Herne rund um Schulen keine Unfallschwerpunkte: „Eine Häufung von Unfällen auf Schulwegen im Stadtgebiet Herne liegt nicht vor.“ Jeder polizeilich erfasste Unfall, bei dem es zu Personenschäden komme, werde intensiv überprüft und auf mögliches Verbesserungspotential des Verkehrsraums hinterfragt. Zur Erhöhung der Sicherheit von Schulwegen gibt es laut Stadt diverse mögliche Maßnahmen, welche im Rahmen der örtlichen Gegebenheiten erwogen werden könnten, um die Sicherheit zu stärken. Dies können bauliche Maßnahmen, wie zum Beispiel die Einengung der Fahrbahn zur Geschwindigkeitsreduzierung, Querungsinseln und Elternhaltestellen sein. Außerdem könnten bei entsprechenden rechtlichen Rahmenbedingungen zum Beispiel Beschilderung (Tempo 30, „Achtung Kinder“) und Markierungen (Piktogramm „Achtung Kinder“, Einengungen) angeordnet werden, so die Stadt.
Die Polizei hat in den Jahren 2021 und 2022 jeweils sechs Schulwegunfälle aufgenommen, die Tendenz für das laufende Jahr sei stagnierend, erklärt die Polizei auf Nachfrage der WAZ. „Diese Zahlen lassen sich leider nicht ohne Weiteres auf Unfallarten herunterbrechen oder räumlich zuordnen.“
Die interaktive Karte mit allen Schulen und den Straßen, auf denen es zu Unfällen kam, gibt es unter folgendem Link: https://www.giscloud.nrw.de/arcgis/apps/experiencebuilder/experience/?id=8c0ff3f118f941f8b10ee8ce18b93f2e