Herne. Kritiker nennen ihn einen Verschwörungstheoretiker und Putin-Versteher. Nun kommt Eugen Drewermann nach Herne. Was sein Gastgeber dazu sagt.
Der Theologe, Psychoanalytiker und Schriftsteller Eugen Drewermann ist zu Gast in Herne. Am Mittwoch, 6. Dezember, 19 Uhr, spricht der 83-Jährige in der evangelischen Matthäuskirche in Baukau. Thema seines Vortrags an der Bismarckstraße 98: „Die Bergpredigt als Zeitenwende“.
Was wie eine nüchterne Auslegung der Bergpredigt klinge, sei bei Drewermann immer auch der Versuch, biblische Texte für die Gegenwart zu hören, so Pfarrer Uwe Leising in einer Ankündigung. So müssten sich Waffenlieferungen und der Versuch einer neuen Aufrüstung an eben dieser Auslegung messen lassen.
Dass der suspendierte römisch-katholischer Priester Drewermann zuletzt mehrfach wegen umstrittener Äußerungen für Aufsehen sorgte, sei ihm bewusst, sagt Leising zur WAZ, der am Standort Baukau in der evangelischen Großgemeinde Haranni als Pfarrer tätig ist. Eingeladen worden sei Drewermann als Friedensaktivist. Im Mittelpunkt des Vortrags stehe dessen Buch „Nur durch Frieden bewahren wir uns selber – eine Bergpredigt als Zeitenwende“. Er habe es gelesen und könne dem Buch viel abgewinnen, so der 62-jährige Leising. Zu Drewermann sagt er: „Ich kenne ihn als jemanden, der sich für den Frieden stark macht.“ Schon 2017 habe der Gast in Herne zu diesem Thema in der Kreuzkirche gesprochen.
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Kritiker werfen Drewermann unter anderem vor, dass er Verschwörungserzählungen und dabei auch Vorwürfe radikaler Impfgegner verbreite sowie vor einer kapitalistischen Weltverschwörung warne. Außerdem wird er im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg als „Putin-Versteher“ kritisiert, der die Nato für den Angriff der Russen verantwortlich macht.