Herne. Start frei für den „Klimathon“ in Herne: Mithilfe einer App können Menschen spielerisch die Umwelt schonen – es winken zahlreiche Belohnungen.
Ab Montag, 11. September, werden Bürgerinnen und Bürger in Herne für umweltschonendes Verhalten belohnt: Die Stadt Herne ruft zu einem „Klimathon“ auf, mit dem sie spielerisch CO einsparen können. „Es ist ein Marathon für den CO-Fußabdruck“, erklärt Stadtrat Karlheinz Friedrich. Für insgesamt 42 Tage – äquivalent zur Marathon-Strecke von rund 42 Kilometern – findet die kostenlose Aktion statt. Online können die eigenen und die Erfolge der gesamten Stadt eingesehen werden.
Klimathon Herne: Kostenlose Teilnahme über eine App
Die Klimathon-Initiative basiert auf der App „2zero“, die vergleichbare Projekte für Unternehmen und andere Städte ermöglicht. Innerhalb der App sammeln User sogenannte Klimapunkte, die durch verschiedene Challenges gewonnen werden. Über den Zeitraum von sechs Wochen lassen sich Herausforderungen in sechs Kategorien bewältigen: Ernährung, Freizeit, Wohnen, berufliches Leben, Konsum und Mobilität.
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Als Beispiel für die Kategorie Mobilität führt Jan Niesten, Fachbereich Klima- und Immissionsschutz, an, dass für eine Woche lediglich das Fahrrad anstelle des ÖPNV oder des eigenen Autos genutzt werde. „Natürlich alles auf Vertrauensbasis“, ergänzt er. Ist die Challenge bestanden, berechnet die App das eingesparte CO2, wofür es wiederum eine bestimmte Anzahl an Punkten gibt. Letztere können bei klimafreundlichen und nachhaltigen Unternehmen gegen Gutscheine eingelöst werden.
Wie funktioniert die Klimathon-App?
Um an dem Projekt in Herne teilzunehmen, müssen Nutzer in der App schlichtweg der Community „Herne“ beitreten. Anschließend können sie ihren aktuellen CO2-Fußabdruck berechnen, indem sie Angaben zu ihrer Ernährung und ihrem Mobilitätsverhalten machen. „Die Fußabdrücke lassen sich im Nachhinein nicht einzelnen Personen zuordnen“, bestätigt Niesten auf Rückfrage der WAZ-Redaktion. Auch soll die App Tipps für mehr Klimaschutz im Alltag liefern.
Eine weitere Funktion spielt auf die Zusammenarbeit der Nutzerinnen und Nutzer an: In eigenen Gruppen, beispielsweise in ihrem Unternehmen oder im Sportverein, können sie gemeinsam mit Bekannten, Freunden und Familie das Klima schonen. Mithilfe dieser 42-tägigen, kurzen Maßnahme solle geprüft werden, wie hoch die Bereitschaft innerhalb der Gesellschaft zum Klimaschutz sei, so Daniel Wirbals, stellvertretender Fachbereichsleiter Umwelt und Stadtplanung.
Klimathon soll erst der Anfang sein
Da der CO2-Abdruck des einzelnen Bürgers nachweislich einen geringen Teil der gesamten Treibhausgasemissionen ausmacht, bleibt die Frage: Gibt es ein solches Projekt auch für die Unternehmen in Herne? Laut Friedrichs ist der Klimathon erstmal auf „eine andere Adressatengruppe“ ausgerichtet. Dennoch werde diese Überlegung für künftige Projekte mitaufgenommen.
Nach Aussagen von Wirbals wird die Aktion genutzt, um möglichst viele Bürger für Umweltschutz zu sensibilisieren und mit ihnen darüber ins Gespräch zu kommen – geplant sei ein Prozent der Bevölkerung (ungefähr 1500). Niesten fasst die Initiative als ein „Rantasten an den Klimaschutz“ zusammen. Langfristig könne das Projekt für Herne dann weiter ausgebaut werden, heißt es vom Stadtrat Friedrichs – zum Beispiel in Form einer eigenen Plattform. Er könne sich vorstellen, die 42-tägige Aktion auch regelmäßig durchzuführen.
Die App „2zero“ kann für iOS- und Android-Geräte im App Store und Google Play Store runtergeladen werden.