Herne. Nach nur zwei Wochen haben erneut Flüchtlinge vor dem Ausländeramt in Herne demonstriert. Was sie ärgert und was sie fordern.

  • Erneut haben vor dem Herner Ausländeramt Flüchtlinge demonstriert.
  • Schon vor zwei Wochen gab es eine solche Demo.
  • Die Flüchtlinge kritisieren die schleppende Arbeit der Behörde.

Vor dem Ausländeramt in Herne haben am Donnerstagnachmittag, 31. August, erneut über 50 Flüchtlinge demonstriert. Wie schon vor zwei Wochen kritisierten sie die schleppende Arbeit der Behörde – und dass sich seit der letzten Kundgebung nichts getan habe.

Monatelang müssten Geflüchtete auf einen Termin, ja auf eine Reaktion des Amts warten, kritisierte Alomar Walat, einer der Organisatoren, gegenüber der WAZ. In der Folge komme es vor, dass Menschen ihre Jobs verlören, weil Aufenthaltsgenehmigungen fehlten. Walat kritisierte außerdem, dass kein Vertreter oder Vertreterin des Ausländeramtes mit den Demonstrantinnen und Demonstranten sprechen wollte. Deshalb hätten sie einen Zettel mit ihren Forderungen im Briefkasten hinterlassen.

Einige Demonstrantinnen und Demonstranten präsentierten ihre Forderungen auf Plakaten.
Einige Demonstrantinnen und Demonstranten präsentierten ihre Forderungen auf Plakaten. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Diese lauten unter anderem: Die Stadt Herne soll mehr Mitarbeiter einstellen, so dass Anliegen bearbeitet werden können, außerdem sollen Termine schneller für die Beantragung der Staatsbürgerschaft vergeben werden. Außerdem forderten die Demonstranten eine zügigere und leichtere Abwicklung für den Familiennachzug.

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Die Stadt, kommentierte Rechtsdezernent Frank Burbulla gegenüber der WAZ, sei „mit Nachdruck“ dabei, die Probleme bei den Bearbeitungszeiten zu beheben. Schon vor zwei Wochen sagte er: Aktuell sorgten Krisen und Kriege für einen Ansturm auf das Amt, zuletzt unter anderem durch Flüchtlinge aus der Ukraine. Die Verwaltung sei dem nicht gewachsen. Auch deshalb nicht, weil es einen großen Personalmangel gebe. Termine seien deshalb in der Tat über Monate vergeben. Zwei Beispiele: Im Bereich „Einbürgerung“ seien Termine für die – der Antragstellung vorgeschalteten – Beratung bis März 2025 ausgebucht. Termine für die finale Antragstellung seien dagegen „nur“ bis November 2023 vergeben. Allein: Diese Probleme könne man nicht in zwei Wochen abstellen, so der 54-Jährige über die neuerliche Kundgebung der Geflüchteten nach 14 Tagen.