Herne. Wird der Cranger Weihnachtszauber in diesem Jahr um sechs Tage verlängert? Der Veranstalter beißt bei der Stadt auf Granit. Was sagt die Politik?
Die Entscheidung über eine Verlängerung des Cranger Weihnachtszaubers 2023 bleibt vorerst offen. Nachdem die Stadtverwaltung von sich aus keine Möglichkeiten für die beantragten sechs zusätzlichen Tage sieht, halten sich die politischen Fraktionen mit Vorstößen vorerst noch zurück.
„Wir haben festgestellt, dass wir noch Beratungsbedarf haben“, sagt SPD-Fraktionschef Udo Sobieski. Seine Fraktion habe das Thema am Montagabend intensiv diskutiert, man sei aber noch nicht zu einer klaren Haltung gekommen. So sei zum Beispiel offen, wie rechtssicher eine Verlängerung sei, sollte die Politik sie beschließen. Aus Kreisen der Politik war zu vernehmen, dass das Thema am 5. September in der Sitzung des Stadtrates behandelt werden sollte. Das wäre allerdings nur der Fall, wenn eine Fraktion das auch aktiv beantragt. Das ist bislang nicht der Fall. Und mittlerweile ist es offensichtlich zu spät.
Vertrag: Frühestes Öffnungsdatum wechselt zwischen 17. und 23. November
Die Stadtverwaltung lehnt eine Verlängerung des Weihnachtszaubers für dieses Jahr ab. Sie beruft sich auf den Vertrag mit dem Veranstalter Sebastian Küchenmeister. Darin ist festgelegt, dass der Cranger Weihnachtszauber immer am Donnerstag vor Totensonntag beginnen darf. Dadurch ergibt sich, dass (abhängig vom sich verändernden Kirchenkalender) das früheste Öffnungsdatum zwischen dem 17. und 23. November wechselt. Letzter möglicher Öffnungstermin ist Silvester. Dadurch schwankt die Gesamtdauer des Weihnachtszaubers zwischen gut fünf Wochen plus drei Tage und mehr sechs Wochen plus zwei Tage.
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Sebastian Küchenmeister würde gerne auch in diesem Jahr bereits am 17. November öffnen, dem Freitag vor dem Volkstrauertag (dem Sonntag vor Totensonntag). Auch der CDU-Fraktionsvorsitzende Christoph Bußmann hält das für denkbar, sagt aber ebenfalls: „Wir haben noch Beratungsbedarf.“ Die CDU kommt dazu am nächsten Montag (4. September) zusammen, muss sich aber noch mit dem Bündnispartner SPD abstimmen. Für einen Antrag in der Sitzung des Stadtrates ist es dann zu spät. Bußmann hält eine Entscheidung im Finanzausschuss am 28. September nun für denkbar.