Herne. Nach dem Vorwurf des sexuellen Missbrauchs in einer Kita in Herne hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen begonnen. „Alle stehen unter Schock.“
In der Woche nach Bekanntwerden des Vorwurfs des sexuellen Missbrauchs in einer evangelischen Kita in Herne sind Eltern und Erzieherinnen weiter fassungslos. „Die Stimmung in der Kita ist nicht gut. Alle sind schockiert“, fasst Arnd Röbbelen, Sprecher des Herner Kirchenkreises, die aktuelle Situation vor Ort zusammen. Unterdessen hat die Staatsanwaltschaft Bochum die Ermittlungen aufgenommen.
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Vergangene Woche Dienstag hätten Eltern eines Kindes die Kita-Leitung darüber informiert, dass ihr Kind ihnen von sexuellen Übergriffen durch Mitarbeitende der Kita erzählt habe, so Röbbelen. Sie haben inzwischen Strafanzeige erstattet. Am Freitag wurden die Eltern der Einrichtung bei einer Vollversammlung über die Vorwürfe informiert; zudem informierte der Träger die Öffentlichkeit. Auch die Eltern der ehemaligen Kita-Kinder, die nun in die Schule gekommen sind, seien informiert worden. Denn: „Der Vorfall soll sich vor der Schließzeit abgespielt haben“, so Röbbelen.
Herne: Erzieher arbeitete mehr als zehn Jahr in der Kita
Die zwei Beschuldigten wurden vom Dienst freigestellt. „Das ist keine Vorverurteilung“, betont der Sprecher des Kirchenkreises. Es gehe erstmal darum, die Eltern zu beruhigen und auch die Betroffenen zu schützen. „Es ist ein Vorwurf, der im Raum steht, und dem nachgegangen wird“, so Röbbelen. Die Erziehenden arbeiteten schon länger in der Einrichtung, nie habe es Vorwürfe gegeben. Angaben zum Alter des betroffenen Kindes sowie der vorgeworfenen Tat möchte er nicht machen.
Derzeit liege die Akte beim Polizeipräsidium Bochum, teilt die zuständige Staatsanwaltschaft Bochum mit. „Wir haben keine Erkenntnisse zu weiteren möglicherweise geschädigten Kindern“, teilt Oberstaatsanwalt Paul Jansen auf WAZ-Anfrage mit. Details zu Ermittlungsschritten möchte er nicht nennen. Auch Röbbelen sagt, dass sich bisher keine weiteren Eltern von betroffenen Kindern gemeldet hätten.
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In der betroffenen Kita läuft der Betrieb derweil normal weiter. Wobei von „normal“ wohl keine Rede sein kann. „Die Erzieherinnen haben geäußert, dass es für sie eine hochgradig belastende Situation sei.“ Zwei zusätzliche Erzieherinnen seien vor Ort zur Unterstützung eingesetzt, um den Ausfall der zwei beschuldigten Mitarbeitenden zu kompensieren, so Röbbelen.