Herne. Der Heckenweg in Herne soll einen neuen Namen erhalten. Das sorgt für Ärger. Was die Kritiker an der geplanten Umbenennung alles stört.

Die geplante Umbenennung des Heckenwegs in Herne sorgt für Kritik. Unnötig, teuer, falsche Straße – so lautet das Echo. An diesem Donnerstag, 17. August, soll in der Bezirksvertretung Eickel über den neuen Namen Weidmann-Weg abgestimmt werden.

Der Vorstoß zur Umbenennung kam von CDU und SPD im Bezirk Eickel. Mit dem neuen Namen soll an Heinrich Weidmann erinnert werden, dem ehemaligen Oberbürgermeister der Stadt Wanne-Eickel. Weidmann (1888-1969) sei eine Persönlichkeit gewesen, die uneingeschränkt als Vorbild für die Stadt verstanden werden könne, begründen die Koalitionspartner. „Heinrich Weidmann war mit Leib und Seele Wanne-Eickeler, Demokrat und Christ“, heißt es im Antrag. Neben der Umbenennung soll unter den neuen Straßenschildern auch ein Hinweisschild angebracht werden, das über Leben und Funktion Weidmanns informiert. Darüber hinaus soll der Spielplatz Heckenweg umbenannt werden.

In einem Wettbewerb wurde damals der neue Name „Heckenweg“ gefunden.
In einem Wettbewerb wurde damals der neue Name „Heckenweg“ gefunden. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Kurz vor der Abstimmung gibt es nun zahlreiche kritische Stimmen, die am „Heckenweg“ festhalten wollen. So melden sich Leser, die daran erinnern, dass der Name „Heckenweg“ Ende der 1980er Jahre aus einem Wettbewerb hervorgegangen sei. Diesen habe seinerzeit die Grundschule Königstraße gewonnen. Deshalb sollte der Name erhalten bleiben. Erhalten werden solle er auch deshalb, weil es keinen Grund für eine Änderung gäbe: „Alle kennen diesen Weg als ,Heckenweg’; auch die Kinder, die ihn zur Schule laufen. Warum umbenennen und Gelder raushauen?“, fragt eine weitere Leserin auf der Facebookseite der WAZ.

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Auch Horst Schröder von den Mondrittern in Wanne-Eickel meldet sich zu Wort. Dass Straßen an Persönlichkeiten erinnern, sei „grundsätzlich gut und richtig“, meint er. Allerdings gebe es in der Stadt auch Straßen beziehungsweise Plätze, die nach Persönlichkeiten benannt worden seien, die gar nicht als Vorbild dienen sollten. Als Beispiel nennt „Graf Hotte“ die Heinrich-Lersch-Straße in Röhlinghausen. Sie sei 1953 neu angelegt und nach dem Dichter Lersch benannt worden. Allein: Lersch habe zu jenen deutschen Schriftstellern gehört, die das Gelöbnis treuester Gefolgschaft für Adolf Hitler unterzeichnet hätten.

Wenn eine Straße nach Weidmann benannt werden soll, dann besser eine wie die Heinrich-Lersch-Straße statt der Heckenweg, dessen Namen auf einen Wettbewerb zurückgeht, an dem sich Schulen beteiligt hätten, so „Mondritter“ Horst Schröder zur WAZ.