Herne. Er ist Experte für die Fahrgeschäfte auf der Cranger Kirmes in Wanne-Eickel: Peter Hammer. Jedes Jahr testet er die Neuheiten. Wie es dazu kam.

Peter Hammer ist ein waschechtes Kirmeskind. In den 90er-Jahren war er das erste Mal auf der Cranger Kirmes in Wanne-Eickel und ist seitdem jedes Jahr dort. Seit rund 15 Jahren ist er als Fahrgeschäfte-Tester und Experte auf dem größten Volksfest in Nordrhein-Westfalen unterwegs.

Dazu gekommen sei er durch eine Ausschreibung im Internet. „Da wurde jemand gesucht, der mit Helm und Kamera ausnahmslos alle Fahrgeschäfte fährt“, erinnert sich der heute 60-Jährige: „Ohne Wenn und Aber.“ Mit einem Video habe er sich dann für diesen Job beworben – und schnell eine Zusage bekommen.

Cranger Kirmes: Fahrgeschäfte-Tester seit 15 Jahren – eine Fahrt blieb besonders in Erinnerung

An ein Fahrgeschäft erinnert sich Hammer noch ganz genau: den Hot Shot. Eine Kugel, in der zwei Personen sitzen können, befestigt an zwei Bungee-Seilen. Knapp 50 Meter wird die Kugel in die Luft geschleudert und kann eine Geschwindigkeit bis zu 160 km/h erreichen. Mehrmals wippt die Flugkugel nach oben und unten und macht mehrere Loopings. „Da ist mir die Kamera vom Kopf geflogen“, erinnert sich der 60-Jährige.

Seitdem wurde er jedes Jahr wieder auf die Cranger Kirmes als Experte eingeladen und testet die neuen Fahrgeschäfte. „Crange ist für mich ein großes Highlight“, sagt der passionierte Kirmesbesucher, der eigentlich als kaufmännischer Angestellte arbeitet. Sein Tipp bevor er auf die Fahrgeschäfte geht: Nicht viel essen. „Ich esse eigentlich immer erst danach, das kann ich auch nur raten.“

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Fahrgeschäfte-Tester der Cranger Kirmes hat eigentlich Höhenangst

Was bei ihm auf der Kirmes in Wanne-Eickel nie fehlen darf, ist eine Fahrt mit dem Riesenrad und auf seinem Lieblings-Fahrgeschäft: dem „Infinity“. Bei dieser Attraktion handelt es sich um ein Loopingkarussell, das bis zu 65 Meter hoch ist. „Da kann man einen wahnsinnigen Kick erleben“, erzählt Hammer begeistert. Eigentlich habe er jedoch Höhenangst, fühle sich auf den Fahrgeschäften allerdings total sicher, wie er sagt.

Doch was fasziniert den 60-Jährigen an der Kirmes? „Die ganze Atmosphäre, die Lichter und die Architektur der Kirmesplätze.“ Ihn begeistere, wie die verschiedenen Attraktionen stehen müssen, dass sich keine Fahrgeschäfte streifen oder sich in die Quere kommen. Auch die Fahrgeschäfte, die jedes Jahr neu auf die Cranger Kirmes kommen, locken den 60-Jährigen immer wieder nach Wanne-Eickel.

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Geborenes Kirmeskind: Eltern haben sich auf einem Volksfest kennengelernt

Schon seine Eltern haben sich auf einer Kirmes kennengelernt. „Auf einer Raupe“, erzählt Hammer. Er wurde quasi in eine Kirmesfamilie hineingeboren. Mit knapp sechs Jahren sei sein Vater das erste Mal bewusst mit ihm auf die Kirmes gegangen. In der Grundschule sei er dann mit seiner Großmutter bei allen Kirmessen in der Umgebung gewesen.

Im Jugendalter seien die Volksfeste dann der Treffpunkt für ihn und seine Freunde gewesen. „Irgendwann haben wir uns dann dazu verabredet, täglich dorthin zu gehen“, so Hammer. Mit circa 18 Jahren habe er dann den Düsseldorfer Schausteller Bruno Schmelter kennengelernt und seine Begeisterung für die Attraktionen nahm weiter zu. Diese hat bis heute nicht abgenommen und eins steht für Peter Hammer fest: An ein Ende seiner Fahrgeschäfte-Tests ist für ihn noch lange nicht zu denken. „Solange ich das noch machen kann, mache ich das gerne.“

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