Hernel. Das Tierheim Herne kritisiert Katzen- und Hundehalter: Auch wegen fehlender Empathie stoßen die Mitarbeiter aktuell an ihre Belastungsgrenze.
Das Tierheim Herne/Wanne stößt an seine Belastungsgrenze. Aktuell sei das Heim vor allem mit Katzen überflutet, berichtet Geschäftsführerin Veronika Wolff. Insgesamt beherberge das Tierheim an der Hofstraße rund 80 Katzen und Kater – viele von ihnen seien abgegeben worden, weil sie trächtig seien. Dabei entstünden enorme Kosten: Futter, Katzenstreu, aber auch Personal zum Reinigen der beiden Katzenhäuser müssen bezahlt werden.
An Platz mangelt es bislang nicht, allerdings sei dieser stark davon abhängig, wie schnell sich die Tiere in Herne vermehren. Grundsätzlich greife in Herne eine Kastrationspflicht für Katzen, die in der Praxis allerdings nicht umgesetzt werde, so Wolff. Sie übt ebenfalls Kritik an Katzen-Haltern, die ihre Tiere trotzdem nicht sterilisieren lassen.
Tierheim Herne/Wanne: „Viele Tierschutzvereine haben nur die Hunde aus dem Ausland im Blick.“
Wolff übt ebenfalls Kritik an Tierschutzvereinen, die zur Rettung von Tieren aus dem Ausland aufrufen. Sie hätten lediglich die Hunde und Katzen aus dem Ausland im Blick, frei nach dem Motto: „Retten, retten, retten.“ Solche Tiere sollten mit Bedacht gewählt werden, nicht jedes passe gut zu seinem neuen Halter. Stimme die Chemie nicht, lande der Hund oder die Katze im Tierheim. „Sie werden wie ein Gegenstand abgeschoben.“
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„Natürlich sind wir an unserer Grenze“, heißt es weiter, auch finanziell. Gleichzeitig sei der Aufwand für die Einrichtung immer auch abhängig vom jeweiligen Tier. Obwohl die Kapazitäten begrenzt seien, halte das Heim Plätze für Tiere frei, die vermittelt wurden, jedoch aus diversen Gründen zurückgebracht werden. Die größten Kostenpunkte seien die Pflege- und Arztrechnungen kranker Tiere, die die Halter nicht mehr begleichen könnten.