Herne/Belgorod. Gefechte, Fluchtbewegungen, Anschläge: Hernes russische Partnerstadt Belgorod ist zum Kriegsgebiet geworden. Wie das Rathaus darauf reagiert.
Im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine ist zuletzt Hernes Partnerstadt Belgorod immer stärker in den Blickpunkt gerückt. Die Herner Verwaltung reagiert entsetzt auf die Entwicklung.
Die nahe der Ukraine gelegene Region Belgorod werde zur Kriegszone, die Lage spitze sich immer mehr zu, so berichten Agenturen. Gemeldet werden Gefechte zwischen russischen Freiwilligenverbänden, die die Ukraine unterstützten, und der russischen Armee. Tausende Geflüchtete hätten in provisorischen Unterkünften untergebracht werden müssen.
Wie nimmt Herne die bedrohliche Entwicklung in der Partnerstadt wahr? Die Verwaltung verfolge die aktuellen Vorgänge in und um Belgorod „regelmäßig und mit zunehmender Betroffenheit und Bestürzung“, erklärt Stadtsprecherin Carina Loose auf Anfrage. Den letzten Kontakt zur Partnerstadt habe es 2022 in Form eines Weihnachtsgrußes gegeben. Hintergrund: Weihnachten wird in Russland im Januar gefeiert.
+++ Nachrichten aus Herne – Lesen Sie auch: +++
Maskiertes Trio überfällt und schlägt 14-Jährigen
Kita-Eltern sorgen sich um die Sicherheit
Café für Herner Drogenszene: Was gut läuft und was nicht
Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg hat der Herner Rat der Stadt im März 2022 beschlossen, die Partnerschaft ab sofort auf allen Ebenen ruhen zu lassen. Übermittelt worden sei dies Belgorod nicht, so die Herner Verwaltung zur WAZ. Der Kontakt sei mit Kriegsausbruch am 24. Februar 2022 ohne Kommentar eingestellt worden.
Herne unterhält seit 1990 partnerschaftliche Beziehungen zu der circa 40 Kilometer vor der ukrainischen Grenze gelegenen russischen Stadt. Belgorod hat zurzeit rund 350.000 Einwohner.