Herne. Der frühere Edeka in Herne-Mitte soll einen neuen Mieter bekommen. Aber wer könnte die noch kürzlich als Brennpunkt geltende Ecke aufwerten?

Der ehemalige Edeka-Markt an der Bebelstraße in Herne-Mitte soll neu vermietet werden. Nachdem der türkische Zwischenmieter ausgezogen war, sei nun auch der Mietvertrag mit Edeka ausgelaufen, heißt es vom Vermieter. Die Immobilie sei ab sofort zu haben. Aber kann die Neuvermietung auch zur Verbesserung der Situation an der Bebelstraße beitragen?

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1400 Quadratmeter Verkaufsfläche in „dichtbevölkerter Lage“

Der Dortmunder Eigentümer Dreier Immobilien (DIAG) spricht von „dichtbevölkerter Lage“. Der Supermarkt mit 1400 Quadratmetern Verkaufsfläche befindet sich tatsächlich in unmittelbarer Entfernung zum Robert-Brauner-Platz. Direkt dahinter sind mehrere Häuser mit jeweils 30 und mehr Wohnungen. An den Bushaltestellen gibt es eine hervorragende Fußgängerfrequenz. Die Fußgängerzone und mehrere große Wohngebiete sind nur wenige Meter entfernt. „Wir sind auf der Suche und freuen uns über Bewerbungen“, heißt es auf Nachfrage von DIAG.

Für einen hochwertigen Nahversorger hatte sich das Geschäft nicht mehr gelohnt. Das Ladenlokal wurde an den türkischen Supermarkt Afsu vermietet. Dieser allerdings verschwand im vergangenen Herbst ohne Vorankündigung und ohne Nennung von Gründen. Auch eine weitere Filiale ist geschlossen. Unter den Telefonnummern ist niemand mehr erreichbar.

Die Werbung von Edeka ist noch auf der Fassade zu lesen.
Die Werbung von Edeka ist noch auf der Fassade zu lesen. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Jetzt soll das Ladenlokal neu vermietet werden. Bei der Nutzung sei man flexibel, heißt es auf Nachfrage bei Dreier-Immobilien. „Von Außen verleiht die Klinker sowie vorderseitig befindliche Natursteinfassade dem Objekt ein ansprechendes hochwertiges Erscheinungsbild“, steht im Exposé. „Wir können uns grundsätzlich alles vorstellen“, sagt ein Vertreter von DIAG, der namentlich nicht genannt werden will. Allerdings sei eine Wohnnutzung schon alleine wegen der Raumtiefe ausgeschlossen. Letztlich müsse man auch klären, was baurechtlich möglich ist.

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„Jeder Mieter hat ein anderes Nutzungskonzept“, heißt es bei DIAG. Deshalb seien Umbaumaßnahmen auch von den Wünschen eines möglichen Mieters abhängig. Die Flächen selbst seien baulich und technisch in einem guten Zustand. Umbaumaßnahmen müsse man gegebenenfalls dann gemeinsam abstimmen. Ein Fitnessstudio mit Duschen habe andere Anforderungen als ein Supermarkt.

Dreier wirbt mit der hauseigenen Tiefgarage. Diese sei im Jahr 2019 mit neuen Rolltoren ausgestattet und komplett gestrichen worden. „Die Erdgeschossfläche kann durch einen Aufzug sowie ein Treppenhaus erreicht werden.“ Auf einen Mietpreis will sich Dreier nicht öffentlich festlegen. „Der Mietpreis ist abhängig von der Mietvertragslaufzeit und den eventuellen Ausbauwünschen des Mieters.“

Ecke gilt als Brennpunkt – Lage aber beruhigt

Die Ecke rund um den geschlossenen Supermarkt galt für einige Jahre als Sozialer Brennpunkt. Polizei und Ordnungsamt gingen konzertiert unter anderem gegen Drogenkriminalität vor. Mittlerweile hat sich die Lage etwas beruhigt. Zuletzt gab es wieder eine Schwerpunktaktion im Bereich der Bushaltestellen.

Will Dreier selbst etwas zur Aufwertung in dem Bereich tun? Die Immobilie sei wie beworben dank der Natursteinfassade in keinem schlechten Zustand, heißt es. Letztlich entscheide auch der Mieter darüber, was er tun wolle.