Herne. TV-Auftritte, Buchautor, Bundestagspraktikant: Pastor Nils Petrat (43) hat schon viel gemacht. Nun wird er Leiter einer Großpfarrei in Herne.

Zum 1. September 2023 tritt Pastor Nils Petrat seinen Dienst in Herne an und wird Leiter der katholischen Herner Großpfarrei St. Dionysius, kündigt die Pfarrei in einer Pressemitteilung an. Im Frühjahr 2024 soll der 43-Jährige dann nach Abschluss des derzeitigen Schließungsprozesses von kirchlichen Immobilien die Nachfolge Georg Birwers (64) antreten, der in den Ruhestand geht. Der „Neue“ ist bisher auch jenseits klassischer seelsorgerischer Aufgaben in Erscheinung getreten.

Georg Birwer leitet die 2017 von zehn Gemeinden in Alt-Herne gegründete Herner Großpfarrei St. Dionysius.
Georg Birwer leitet die 2017 von zehn Gemeinden in Alt-Herne gegründete Herner Großpfarrei St. Dionysius. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Der gebürtige Castrop-Rauxeler Petrat ist durch das kirchliche TV-Format „MotzMobil“ auf ProSieben einem größeren Publikum bekannt geworden. In der eineinhalbminütigen Sendung hatte er im Wechsel mit einer evangelischen Pfarrerin ein offenes Ohr für Sorgen, Anregungen und Problemen von Bürgerinnen und Bürgern.

Buchautor und Bundestagspraktikant

„Eine Sache des Vertrauens“ heißt Nils Petrats 2021 im Bonifatius-Verlag veröffentlichtes Buch.
„Eine Sache des Vertrauens“ heißt Nils Petrats 2021 im Bonifatius-Verlag veröffentlichtes Buch. © Verlag

Als Autor des 2021 veröffentlichten Buches „Eine Sache des Vertrauens“ hat sich Petrat mit dem Thema Kirche in Krisenzeiten auseinandergesetzt. Im März 2023 ist bereits sein zweites Buch erschienen. Titel: „Endlich mal ankommen: Wie du deinen Platz im Leben findest.“ Auch ein Ausflug in die Politik findet sich in der bunten Vita des jungen Theologen: Jüngst absolvierte er ein einmonatigen Praktikum beim CDU-Bundestagsabgeordneten Carsten Linnemann in Berlin.

Zum Priester geweiht worden ist Nils Petrat 2008. Nach Vikarsjahren in Hüsten war er in den vergangenen zehn Jahren als Studierendenpfarrer und als Dompastor in Paderborn tätig. Zurzeit wirkt er in Frankfurt bei einem Projekt zur Berufungspastoral der Jesuiten mit.

Wie berichtet, will St. Dionysius in Herne aufgrund der sinkenden Zahl an Gläubigen Kirchen sowie Pfarr- und Gemeindehäuser schließen; der Diskussionsprozess ist Mitte April gestartet. Die Zahl der Mitglieder in der Großpfarrei ist seit dem Zusammenschluss von zehn Gemeinden in Alt-Herne im Jahr 2017 von rund 27.000 auf knapp 20.000 gesunken.

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