Herne. Der VRR hat wieder den Herner Bahnhof, den Hbf Wanne und den Haltepunkt Herne-Süd bewertet. Nur einer davon hat eine Top-Bewertung bekommen.
Der Zustand der Bahnhöfe in Herne haben sich in den vergangenen Jahren verbessert. Zu diesem Ergebnis kommt der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr in seinem Stationsbericht, der nun zum 16. Mal veröffentlicht wurde.
Mit seinem Stationsbericht 2021 dokumentiert der VRR den Zustand der 295 Bahnhöfe und Haltepunkte in seinem Verkehrsgebiet. Die VRR-Testerinnen und -Tester bewerteten wie im vergangenen Jahr die Aufenthaltsqualität, die Fahrgastinformation und die Barrierefreiheit an den Stationen. 163 Stationen erzielten 2022 ein ordentliches oder sogar ausgezeichnetes Gesamtergebnis, 132 Stationen waren in einem entwicklungsbedürftigen oder nicht tolerierbaren Zustand. Bewertet wurden die Bahnhöfe in vier Kategorien: hervorragend, zufriedenstellend, verbesserungswürdig, unzureichend.
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Fahrgastinformation an Herner Bahnhöfen „hervorragend“
Alle drei Bahnhöfe in Herne – also der Hauptbahnhof Wanne-Eickel, der Bahnhof Herne und der Haltepunkt Herne-Börnig – erhielten im Punkt „Fahrgastinformation“ ein „hervorragend“ – also die beste Bewertung. Auch die Barrierefreiheit ist laut Bericht in Herne und Herne-Börnig „hervorragend“, am Hauptbahnhof Wanne-Eickel „zufriedenstellend“. Bei der Aufenthaltsqualität bekommt kein Herner Bahnhof die beste Bewertung. Der Bahnhof Herne und der Hauptbahnhof in Wanne sind laut VRR „verbesserungswürdig“, Herne-Börnig bekommt ein „zufriedenstellend“. In der Gesamtbewertung liegt Börnig ebenfalls vor den anderen beiden Bahnhöfen und wird mit „hervorragend“ bewertet. Der Hauptbahnhof Wanne und Bahnhof Herne sind „zufriedenstellend“ in der Gesamtbewertung.
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Zum Vergleich: 2021 haben alle drei Stationen bei der Aufenthaltsqualität noch ein „verbesserungswürdig“ erhalten. 2020 war es noch schlechter: Die schlechtesten Bewertungen bekam damals der Hauptbahnhof in Wanne-Eickel. Während Barrierefreiheit und Fahrgastinformation noch als „hervorragend“ eingestuft wurden, war die Aufenthaltsqualität „nicht tolerierbar“.
Thomas Nückel (FDP) bezeichnet VRR-Bericht als gnädig
Als „gnädig“ bezeichnet Thomas Nückel (FDP), der bis 2022 Vorsitzender des Verkehrsausschusses im Landtag war, den VRR-Bericht auf Nachfrage der WAZ. Dass Herne-Börnig so gut bewertet wurde, finde er schwierig. Schließlich fühle man sich an dem Gleis oft „einsam und verlassen“.
Am Herner Bahnhof seien noch immer Spuren des Verfalls zu sehen. So liefen „Wasserfälle“ an den Säulen entlang, so dass die Stahlträger verrosteten, so Nückel. Auch der Tunnel, der zu den Gleisen führt, gleiche wie schon in den vergangenen Jahren einer „Tropfsteinhöhle“. Ein weiteres Problem: Die Uhr am Herner Bahnhof stehe seit einiger Zeit still und zeige immer dieselbe Uhrzeit an. Auch dass der Gang und die Eingangshalle des Herner Bahnhofs immer öfter von Menschen zum Übernachten genutzt werde, trage nicht zur Sauberkeit bei.
Dass die Fahrgastinformation als „hervorragend“ bewertet wurde, kann Nückel nachvollziehen. Die optischen Anzeigen funktionierten einwandfrei und zeigten die richtigen Zeiten an. Nur bei den akustischen Lautsprecherdurchsagen gebe es immer mal wieder Probleme. „Die brechen häufig einfach mitten im Satz ab.“
>>>WEITERE INFORMATIONEN: Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden im Fokus
- Seit 2020 basieren die Ergebnisse des Stationsberichtes auf einem Bewertungssystem, das die Erwartungen und den Bedarf der Fahrgäste des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) in den Mittelpunkt rückt, teilt der Verkehrsverbund mit. „Ist eine Station sauber und gut ausgestattet? Läuft die Fahrgastinformation reibungslos? Und gibt es einen barrierefreien Zugang zum Zug? Das sind die Fragen, die Regionalverkehrskundinnen und -kunden besonders interessieren“, erklärt Gabriele Matz, Vorstandssprecherin des VRR.
- Die VRR-Profitesterinnen und -tester bewerteten deshalb jede einzelne Station im VRR-Gebiet in den Kategorien Aufenthaltsqualität, Fahrgastinformation und Barrierefreiheit.