Herne. Nach lebensgefährlichen Hammerschlägen im Wanner Postpark muss der Täter (42) für Jahre ins Gefängnis. Die Opfer gehörten zur Trinker-Szene.

Ein krankhaft besessener Täter – vier zum Teil lebensgefährlich verletzte Opfer: Sechs Monate nach einer Hammer-Attacke auf vier Trinker und Obdachlose im Wanner Postpark ist ein Mann (42) aus Castrop-Rauxel am Bochumer Schwurgericht zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Der Täter war rauschbedingt von dem Wahn befallen, das Männer-Quartett wolle ihn auf den Straßenstrich schicken.

Der seit knapp 30 Jahren drogenabhängige Mann (sechs Langzeittherapien, 15 Entgiftungen) war am 2. September 2022 im Postpark auf die späteren Opfer getroffen. Laut Urteil tranken die Männer erst gemeinsam Bier und Wodka. Dann plötzlich holte der Angeklagte, der unter einer Psychose durch tagelangen, toxischen Drogenkonsum litt, aus seinem Rucksack einen Hammer und schlug damit nacheinander auf die Schädel aller vier Männer ein.

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Ein Herner (53) wurde mindestens viermal getroffen, der Mann erlitt Gesichtsbrüche, zudem einen Schädelbasisbruch. Die Verletzungen waren akut lebensgefährlich, nur eine Not-OP rettete dem Herner sein Leben. Auch die drei weiteren Opfer trugen teils massive Kopfplatzwunden davon. Einem der Männer, der rücklings über einem Baumstamm gestürzt war, hatte der Hammer-Täter zuletzt auch noch immer wieder auf die Beine eingeschlagen. Der Angeklagte war nach der Bluttat hockend in einem Gebüsch des Parks festgenommen worden.

Eine Unterbringung des 42-Jährigen in einer geschlossenen Psychiatrie oder Entzugsklinik scheiterte an den rechtlichen Voraussetzungen. Mit dem Urteil, das auf versuchten Totschlag und gefährliche Körperverletzung lautet, blieb das Gericht deutlich unter dem Antrag von Staatsanwalt Danyal Maibaum, der neuneinhalb Jahre Haft beantragt hatte.