Herne. Nach Corona-Zwangspause feierten die Herner Närrinnen und Narren ausgelassen bei der Prunksitzung. Die Herner Prominenz zeigte sich kreativ.
Herne Helau! Nach der Corona-Zwangspause konnten die Herner Närrinnen und Narren endlich wieder feiern, schunkeln und bützen. Bei der Prunksitzung der Herner Karnevalsgesellschaft (HeKaGe) am Samstagabend ließen sie es krachen. „Ich bin begeistert“, sagte Klaus Mahne, Präsident der HeKaGe, zu Beginn auf der Bühne und begrüßte etwa 500 Gäste. Und Prinz Frank I. ergänzte: „Wir sind jetzt zwar schon drei Jahre im Amt, aber es gibt doch immer noch erste Male“.
Ob Polizisten, Batman, Obelix, Clowns, Feen oder Hexen: Bei den Verkleidungen ließen die Hernerinnen und Herner keine Wünsche offen. Und auch die Herner Prominenz zeigte sich kreativ: So erschien „Ex-Oberbürgermeister“ Frank Dudda (zur Erinnerung: Seit Weiberfastnacht liegt die Macht in der Stadt für die Karnevalstage in der Hand der HeKaGe) mit einer Space-Brille und auch die Bundestagsabgeordnete Michelle Müntefering (SPD) und ihr Mann Franz Müntefering kamen in ihren Star-Trek-Kostümen von einem anderen Stern. SPD-Chef Hendrik Bollmann zeigte sich im bunten Comic-Anzug und der ehemalige Bürgermeister Erich Leichner feierte nicht weniger bunt in einer karierten Clowns-Jacke. Auch Wirtschafts-Chefs ließen sich sehen, etwa Hernes Stadtwerke-Chef Ulrich Koch oder Antonio Blanquez, Vorstand der Herner Sparkasse.
Michelle Müntefering wird zur Ehrensenatorin ernannt
Erich Leichner hatte an dem Abend eine besondere Aufgabe: Der Ehrensenator der HeKaGe durfte eine neue Ehrensenatorin vorstellen – „für das drittschönste Amt auf Erden – nach Papst und Parteivorsitz“. Mit großem Applaus begrüßte das Publikum Michelle Müntefering auf der Bühne, die die Urkunde von HeKaGe-Präsident Klaus Mahne entgegennahm.
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„Das ist eine große Ehre für mich“, sagte Müntefering später im Gespräch mit der WAZ. So ein Traditionsverein sei wichtig für eine Stadt wie Herne und habe eine große Bedeutung. „Es ist schön und wichtig, an so einem Abend alle Sorgen mal zu Hause zu lassen“, sagte sie.
Nach dem offiziellen Teil des Abends zeigten sich dann die üblichen Verdächtigen auf der Bühne. Besonders viel Stimmung brachte Sängerin Angelique ins Kulturzentrum. Spätestens bei ihrem dritten Song konnten sich die Närrinnen und Narren nicht mehr auf ihren Stühlen halten und feierten zu den Schlagersongs der Hernerin. Und auch das Männerballett „Die Tanzbienen“ sorgte für ausgelassene Stimmung. So warfen sich die Männer – bekleidet in Tutu und bunten Kleidern – durch die Luft und begeisterten mit einer Zugabe. Außerdem auf dem Programm standen unter anderem: Feuerwehrmann Kresse mit einer Büttenrede, die Prinzengarde der HeKeGe und der Spielmannszug Herne-Süd.
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Hernerin kommt immer wieder gerne in die Heimat zurück
„Ich habe das alles sehr vermisst“, sagte Miriam, die sich am Abend als Polizistin verkleidet hatte. Das Programm gefalle ihr sehr gut und auch wenn sie inzwischen in Recklinghausen wohne, komme sie für solche Karnevalsveranstaltungen immer wieder gerne zurück in ihre Heimat nach Herne. Ob sie am Rosenmontag beim großen Zug weiterfeiern wird, steht aber noch nicht fest. „Das mache ich vom Wetter abhängig.“