Herne. Immer mehr Menschen leihen sich in Herne Fahrräder an Radstationen von Metropolrad Ruhr. Gründe sind Kooperationen – und diese neuen Stationen.

Das Fahrrad-Verleihsystem Metropolrad Ruhr hat in Herne einen kräftigen Schub gemacht. Die Zahl der Menschen, die sich ein Fahrrad gemietet haben, ist deutlich gestiegen, außerdem wurden zehn neue Stationen eingerichtet. „Die Nachfrage nach Bike-Sharing steigt stetig und bestärkt uns darin, dass unsere Mietfahrräder dazu beitragen, die Verkehrswende voranzutreiben“, sagt Nadine Lindner, Sprecherin des Betreibers Nextbike.

Zu den Zahlen: An den Radstationen in Herne wurden im vergangenen Jahr 5032 Räder ausgeliehen, teilt Nextbike (Leipzig) auf Anfrage der WAZ mit. 2021 waren es noch 2881. Zur Einordnung: Zwischen 2012 und 2017 war die Zahl nie höher als 700. Heißt auch: Noch nie seien in Herne so viele Räder wie in 2022 ausgeliehen worden: „Das ist unser absoluter Ausleihrekord.“

Ein Grund für den Anstieg sei die Kooperation, die Nextbike im vergangenen Jahr mit der HCR eingegangen ist. Die rund 6500 Abonnentinnen und Abonnenten sowie die rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Nahverkehrsunternehmens fahren nun bei Metropolrad Ruhr 30 Minuten bei jeder Ausleihe kostenlos, also die Nutzerinnen und Nutzer von Ticket 1000 und 2000, Bären-Ticket und Young-Ticket Plus. „Durch die Einbindung in den ÖPNV kann Bike-Sharing sein volles Potenzial entfalten“, erklärt Nextbike-Sprecherin Nadine Lindner. Die Mieträder seien im Zusammenspiel mit Bus und Bahn eine praktische Lösung für die letzte Meile, und die Freiminuten ermöglichten dabei „einen niederschwelligen Zugang“ zu dem Verleihsystem.

Herne: Zahl der Stationen stieg von neun auf 19

Nach Auskunft der Stadt sind nicht zuletzt auch die neuen Stationen für den Aufschwung verantwortlich. „2022 wurde das System in Herne intensiv ausgebaut“, erklärt Stadtsprecher Patrick Mammen. Im März seien durch eine Kooperation mit der HCR die drei neuen Stationen Hölkeskampring, Akademie Mont-Cenis und An der Linde/HCR-Betriebshof eingerichtet worden. Im Sommer seien anschließend zwei weitere Stationen an Lidl-Filialen an der Karolinenstraße (Wanne) und der Roonstraße (Baukau) eröffnet worden. Die Stadt schließlich habe dann im November und Dezember fünf neue Stationen ausgebaut: Koniner Straße (Gewerbepark Hibernia bei Decathlon), Berninghausstraße (Herne-Süd), Bahnhof Börnig (Berkelstraße), Gewerbegebiet Friedrich der Große (Horsthausen) und Wanner Markt.

Im März 2022 eingerichtet: die Metropolrad-Station am Hölkeskampring in Herne-Mitte.
Im März 2022 eingerichtet: die Metropolrad-Station am Hölkeskampring in Herne-Mitte. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Damit sei die Zahl der Stationen in Herne im vergangenen Jahr von 9 auf 19 gestiegen. Wie auch in den Vorjahren sei die Station am Hauptbahnhof Wanne-Eickel die meist genutzte: Allein dort wurden laut Nextbike im vergangenen Jahr 1032 Räder ausgeliehen.

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Neben der HCR können auch andere Interessierte, etwa Firmen, mit Nextbike eigene Tarife für ihre Belegschaft verhandeln. Auch diese kann dann günstig aufs Rad umsteigen. So ist die Stadt Herne vor Jahren eine Kooperation mit Nextbike eingegangen: Sie zahlt einen Grundbetrag an den Betreiber, Bedienstete dürfen anschließend ein Leihrad ebenfalls eine halbe Stunde lang kostenlos nutzen – etwa zum Pendeln, zum Beispiel nach einer Bahnfahrt von zu Hause zwischen Hbf Wanne-Eickel und Technischem Rathaus oder zwischen Bahnhof Herne und Rathaus Herne. Auch dadurch sind die Ausleihzahlen angestiegen.

Die Stadt freut sich, dass Metropolrad immer besser angenommen wird. Sie erwartet für die Zukunft weiter steigende Nutzungszahlen, nachdem das Angebot jetzt ausgebaut wurde. Besonders für kurze Strecken biete sich das Fahrrad als umweltfreundliche und effektive Alternative zum privaten Pkw an, wirbt Stadtsprecher Patrick Mammen für das Angebot. Und: Das Leihrad sei gerade bei „Wegeketten“ eine attraktive Option. So sei es ideal für die Wege vom oder zum Bahnhof, beispielsweise zum Arbeitsplatz im Gewerbegebiet Friedrich der Große, oder dazu, um von der U 35 zum Einkaufen oder zum Essen in den Gewerbepark Hibernia zu fahren.

Weitere Stationen seien im laufenden Jahr zunächst nicht geplant: „Die fünf neuen Stationen müssen sich erst etablieren und werden ihre Wirkung auf das System erst in den nächsten Monaten voll entfalten“, so die Nextbike-Sprecherin abschließend.

>> WEITERE INFORMATIONEN: 1 Euro pro 30 Minuten

Rad fahren bei Metropolrad Ruhr kostet 1 Euro pro 15 Minuten. Maximal zahlen Nutzerinnen und Nutzer 15 Euro am Tag.

Der Monatstarif kostet 10 Euro. Dafür sind die ersten 30 Minuten jeder Fahrt frei, anschließend zahlt man 1 Euro pro 30 Minuten und ebenfalls 15 Euro maximal pro Tag.

Nutzerinnen und Nutzer müssen sich vorab registrieren: übers Internet, Telefon oder per App. Wer ein Rad ausleihen will, gibt am Terminal die Nummer des gewählten Fahrrads ins Smartphone ein oder scannt den QR-Code am Rad. Dann öffnet sich das Rahmenschloss automatisch.

Alle weiteren Informationen gibt es im Internet unter www.metropolradruhr.de. Dort sind auch alle Stationen aufgelistet.