Herne. Die Nachfrage nach den 43 Maine-Coon-Katzen im Herner Tierheim sei wahnsinnig. Das macht die lieben und verspielten Katzen so besonders.
- Das Herner Tierheim musste 43 Maine-Coone-Katzen aufnehmen. Sie wurden aus katastrophalen Zuständen gerettet und werden nun vermittelt.
- Tausende hat das Schicksal der Maine-Coone-Katzen in Herne berührt: „Die Nachfrage ist wahnsinnig“, sagt Veronika Wolff, Geschäftsführerin des Tierheims Herne.
- Mehrere der Maine-Coone-Katzen sind durch das Herner Tierheim bereits vermittelt worden. Andere warten noch auf ihren neuen Besitzer.
Einige der insgesamt 43 Maine-Coon-Katzen, die das Tierheim Herne-Wanne aus katastrophalen Verhältnissen aufnehmen musste, sind inzwischen vermittelt worden. Die Berichterstattung der WAZ führte zu einem großen Interesse in ganz Deutschland, der Schweiz und Österreich. „Die Resonanz ist wahnsinnig“, sagt Geschäftsführerin Veronika Wolff. „Wir haben jeden Tag mehr als 100 E-Mails bekommen.“
Zur Erinnerung: Bereits im September mussten insgesamt 43 Maine-Coon-Katzen aus einer Privatzucht in Castrop-Rauxel gerettet werden. Diese war den Besitzern offenbar völlig über den Kopf gewachsen. Bei der Räumung sollen die Ermittler die Tiere in furchtbarem Zustand vorgefunden haben. Drei Katzen waren bereits tot, andere so krank, dass sie es nicht geschafft haben. Einem Schützling musste ein Bein amputiert werden. Das Tier habe aber inzwischen bereits ein neues Zuhause gefunden – wie auch einige andere Katzen.
„15 Tiere sind noch hier, vier davon sind schon vermittelt, elf warten noch auf die Vermittlung“, fasst Wolff zusammen. Die Anfragen seien zuletzt aus München, Berlin, Hamburg und der Schweiz eingegangen. Doch so weit möchte die Geschäftsführerin die beliebten Maine-Coons nicht weggeben. „Die Tiere sind nicht ganz gesund und wenn es nicht funktioniert, und das Tier wieder zurück muss, wäre das nicht gut“, erläutert Veronika Wolff diese Entscheidung. „Katzen sind sehr stressempfindlich und wenn sie über Stunden in einer Box im Auto sitzen müssten, könnte der Schnupfen wieder ausbrechen.“
Tierheim Herne: Katzen haben chronischen Schnupfen
Denn eines betont Wolff immer wieder: „Diese Katzen sind nicht gesund. Sie haben chronischen Schnupfen.“ Und dieser sei, während er auftritt, für andere Tiere ansteckend und könne ohne Impfung tödlich enden. Vor einer Vermittlung sollten Interessenten, die bereits eine Katze haben, deshalb unbedingt mit ihrem Tierarzt sprechen, rät Wolff. In eine Einzelhaltung möchte die Tierschützerin die Katzen aber auch nicht abgeben. „Ideal wäre es, wenn zwei der Katzen zusammenblieben“, so Wolff. Dann würden sie sich kennen, die Bedingungen seien gleich, die Eingewöhnung leichter und sie könnten kein anderes Tier anstecken.
Die große Anteilnahme und Resonanz freut die Geschäftsführerin des Tierheims Herne-Wanne. Die Rasse „Maine-Coon“ sei sehr beliebt, erklärt sie sich das große Interesse. Sie seien sehr sanft, ruhig, gelassen und verschmust. Vom Charakter seien sie keine typische Katze, sondern eher eine Mischung aus Katze und Hund. „Beim Züchter kosten Maine-Coons locker 1000 Euro“, sagt Wolff und hofft, dass Interessenten keine falschen Anreize hätten. Das Tierheim gibt die Tiere für eine Schutzgebühr von 130 Euro ab – wie alle Katzen.
Interessenten können Anfrage bei Tierheim stellen
Aber Wolff ist es auch wichtig zu betonen, dass diese Tiere nicht gesund sind und neben Katzenschnupfen zum Teil auch unter Zahnproblemen sowie Knochen- und Organschäden litten. Eigentlich seien es große Tiere, die bis zu elf, zwölf Kilo schwer werden könnten. „Diese Tiere sind aber zum Teil ein Fall von Inzucht, das heißt sie sind nicht so groß“, erklärt sie. „Ansonsten seien die Tiere aber sehr nett und lieb. „Sie sind wirklich sehr klasse“, betont Wolff.
Interessenten aus dem näheren Umfeld von Herne können per E-Mail eine Anfrage stellen an email_an@tierheim-herne-wanne.de. In der E-Mail sollten neben den eigenen Kontaktdaten (Telefonnummer nicht vergessen!) auch Angaben zur geplanten Haltung, Kindern, dem Alter der Kinder stehen.
So berichtete die WAZ zuerst:
- Das Tierheim Herne-Wanne sucht dringend Halter für Maine-Coon-Katzen.
- Es musste plötzlich 43 Tiere aufnehmen.
- Dahinter steckt eine traurige Geschichte.
Noch mehrere Wochen nach der Not-Aufnahme von insgesamt 43 Maine-Coon-Katzen versucht das Tierheim Herne-Wanne, die Tiere weiter unterzubringen und an neue Halter zu vermitteln. Die Masse an Fundtieren hatte das Tierheim an seine Grenzen gebracht.
+++ Diese Tiere suchen ein Zuhause: Alles zu den Fundtieren in Herne hier +++
Tierheim schon vorher überfüllt – dann 43 Katzen dazu
„Es war sowieso schon rappelvoll“, sagt Geschäftsführerin Veronika Wolff. „Normalerweise haben wir etwa 60 bis 70 Katzen zu dieser Zeit. Es waren aber schon 77. Und dann kamen auf einen Schlag 43 dazu.“ Die Tiere stammten aus einer Privatzucht in Castrop-Rauxel. Den Besitzern soll die Zucht völlig über den Kopf gewachsen sein. Bei der Räumung sollen die Ermittler furchtbare Zustände vorgefunden haben. Mehrere Tiere konnten nur tot geborgen werden.
„Da ist alles rotiert. Hut ab vor unserem Personal“, sagt Wolff. Die Tiere heißen seit der Beschlagnahmung im September nur noch die „43er“. Die Katzen mit dem charakteristischen buschigen weichen Fell seien sich untereinander dazu noch so ähnlich, dass es kaum möglich sei, ihnen Namen zu geben, um sie zu identifizieren. „Sie haben alle Nummern“, erklärt Wolff. „Wir gehen dann mit einem Chiplesegerät durch den Raum, um sie zu unterscheiden.“
Viele Katzen vorerkrankt – Katzenschnupfen unter den 43 Maine Coons verbreitet
Von 43 Tieren sind noch 18 Katzen im Tierheim. Ein Bericht in der RTL-Show „Tiere suchen ein Zuhause“ habe sehr bei der Vermittlung etlicher Tiere geholfen. „Sogar aus Österreich und Berlin sind Anfragen gekommen“, erklärt Wolff.
Sie weist mögliche Interessenten darauf hin, dass der Umgang mit den Tieren allerdings aufwändiger sein könnte als mit anderen Katzen. „Man muss sich im Klaren darüber sein, dass die Katzen nicht kerngesund sind.“ Viele Tiere litten unter dem bekannten Katzenschnupfen. „Davon merkt man eine Zeit lang manchmal gar nichts. Es gibt aber auch Zeiträume, in denen man sie behandeln muss.“
+++ Auch interessant: Hübscher Kalle will das Tierheim verlassen +++
Zwei Katzen in der Zwischenzeit verstorben
Zwei Tiere seien leider in der Zwischenzeit auch verstorben. Eine Katze im fortgeschrittenen Alter habe unter Herzproblemen gelitten. Eine andere habe wegen einer Kopfschiefhaltung und einem gelähmten Bein behandelt werden sollen. „Sie hat leider die Narkose nicht überlebt.“
Ein weiteres Problem könne Inzucht sein. Die Züchter sollen den Überblick über die Tiere verloren haben und nicht beachtet haben, dass sich nicht untereinander verwandte Tiere paaren. So sei es wohl zu Nachwuchs in den eigenen Reihen gekommen. Welche Folgen das womöglich auf die Gesundheit habe, könne man gar nicht eindeutig sagen. „Diese Zucht ist den Züchtern entglitten.“ Leider sei auch der Zustand der Zähne vieler Vierbeiner desolat.
+++ Mehr Hundesteuer: Haustiere-Boom beschert Stadt Herne Einnahmen +++
Man will Halter werden – so nimmt das Tierheim Anfragen entgegen
Die positive Nachricht sei, dass die Katzen im Umgang offensichtlich einfach zu handhaben sind. „Es sind alle im Großen und Ganzen sehr lieb“, sagt Wolff. Dennoch dürfe man die Katzen auf gar keinen Fall zum Einzelgänger werden lassen. „Die Tiere gehen nicht in eine Einzelhaltung.“
Wer sich für die Katzen interessiert, kann sich beim Tierheim bewerben. Man solle im Idealfall eine Wohnung mit einem gesicherten Balkon vorweisen können. Als Freigänger seien die Maine Coons nämlich wahrscheinlich nicht geeignet.
Anfragen nimmt das Tierheim per E-Mail an email_an@tierheim-herne-wanne.de entgegen. In der E-Mail sollten neben den eigenen Kontaktdaten (Telefonnummer nicht vergessen!) auch Angaben zur geplanten Haltung, Kindern, dem Alter der Kinder stehen.