Herne. In einem kleinen Schrank bietet eine Hernerin selbst gemachte Deko-Artikel an – zum Selbstbedienen. Wo der Schrank steht.

Kerzenständer, Taschen und kleine Vasen stehen und hängen in dem Schränkchen am Straßenrand in Unser Fritz. Alles selbst gemacht von Simone Poltermann. Die Hernerin verkauft in dem kleinen Selbstbedienungsschrank an der Straße „Am Wendebecken“ allerlei liebevoll gestaltete Deko-Artikel, die sich Interessierte herausnehmen und das Geld dafür einfach in eine Kasse packen können, die sich ebenfalls im Schrank befindet. Auf einem Zettel an der Tür wird erklärt, wie das Prinzip des Selbstbedienungsschranks funktioniert.

Die einzelnen Sachen sind ausgeschildert mit Preisen, neben der Kasse liegen kleine Zettel, auf die geschrieben werden kann, was gekauft worden ist. Wer kein Bargeld dabei hat, könne auch mit Paypal zahlen. „Ganz unkompliziert“, sagt Poltermann.

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Nachbarn können spontan etwas mitnehmen

Kleinigkeiten gebastelt habe sie schon immer gerne, erzählt Poltermann im Gespräch mit der WAZ. Zum Beispiel für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihres Pflegedienstes oder für ihre Familie. Irgendwann sei dann die Idee des Schränkchens entstanden, doch die Sorge darüber, was die Nachbarn denken könnten, habe sie zunächst abgehalten. Völlig umsonst habe sie sich solche Gedanken gemacht, sagt sie jetzt. „Die Nachbarn freuen sich immer sehr über den Schrank.“

Verschiedene Deko-Artikel bietet die Hernerin Simone Poltermann in ihrem Selbstbedienungsschränkchen an – alles selbst gemacht.
Verschiedene Deko-Artikel bietet die Hernerin Simone Poltermann in ihrem Selbstbedienungsschränkchen an – alles selbst gemacht. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Der Hintergedanke: Nachbarn oder Interessierte können sich beispielsweise am Wochenende spontan etwas aus dem Schrank nehmen, wenn sie noch ein Mitbringsel bräuchten, sagt die Hernerin. Aber hat sie keine Sorge, dass jemand den Schrank leerräumen oder die Kasse mitnehmen könnte? „Nein“, sagt sie. „Bis jetzt wurde noch nichts geklaut.“ Abends schließe sie das Schränkchen ab, außerdem gebe es auf dem Grundstück eine kleine Kamera.

„Mir macht es einfach nur unglaublich viel Spaß“

„Wir leben nicht von dem Schrank“, betont sie. „Mir macht es einfach nur unglaublich viel Spaß.“ Und die Nachfrage sei durchaus da. Natürlich bedienten sich häufig ihre Nachbarn, aber es kämen auch regelmäßig Kunden aus Dorsten und Recklinghausen, die dann auf dem Weg zur Familie noch ein kleines Mitbringsel einsammelten. Der Dezember mit dem Weihnachtsgeschäft sei „der Knaller“ gewesen.

Wie viele Stunden die 46-Jährige in der Woche bastelt, könne sie nicht sagen. Aber: „Ich bastel auch manchmal schon morgens vor der Arbeit oder abends und an den Wochenenden.“

Weitere Informationen zum Schränkchen gibt es bei Instagram unter herz_schraenkchen. Es steht an folgender Adresse: Am Wendebecken 5b.