Herne. Die Zahl der Einbrüche in Herne hat gegenüber 2021 wieder stark zugenommen. Allerdings gibt es aus Sicht der Polizei auch eine gute Nachricht.

In Herne ist die Zahl der Einbrüche gegenüber den Vorjahren wieder deutlich gestiegen. Allerdings hat es trotz gelockerter Corona-Maßnahmen im vergangenen Jahr weniger Wohnungseinbrüche gegeben als in den meisten Jahren vor Corona.

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„Wahrscheinlich werden wir unter den Zahlen von vor 2020 bleiben“, sagt Polizeisprecher Jens Artschwager auf Nachfrage. Zwischen Anfang Dezember 2021 und Ende November 2022 gab es in Herne nach einer ersten Auswertung der Polizei 377 Einbrüche. (Die Zahlen für Dezember 2022 liegen noch nicht vor. Deshalb ist aktuell eine Betrachtung nur um einen Monat versetzt über den Zwölf-Monats-Zeitraum bis Ende November möglich.)

Einbruchszahlen in Herne: Krasse Unterschiede in der Entwicklung der vergangenen Jahre

Im Vergleich zu den Corona-Jahren ist die Zahl deutlich gestiegen. 2021 gab es 254 Fälle. Im Jahr 2022 waren es nur 199 Fälle. Im Vergleich dazu ragte das Jahr 2015 mit 902 Fällen heraus. Die Polizei wertet die Entwicklung in einer ersten Einschätzung als durchaus erfreulich. Denn in diesem Jahr waren wieder deutlich weniger Menschen im Homeoffice. Nach zwei Jahren mit wenigen Aktivitäten wurden viele Menschen wieder deutlich mobiler und gingen wieder mehr Freizeitaktivitäten nach. Dementsprechend waren viele Wohnungen wieder länger unbewacht.

Die Polizei betont, dass es sich bei den Zahlen noch nicht um die offizielle Polizeistatistik handelt, die in der Regel im Februar erst durch den Innenminister und dann in den Polizeibehörden vorgestellt wird. Diese jährliche Kriminalstatistik werde vor der Veröffentlichung noch einmal gründlich auf Falschzuordnungen und möglicherweise doppelt erfasste Fälle überprüft.

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Immer mehr Einbrecher scheitern – so viele Fälle bleiben ein Versuch

Anders als noch vor einigen Jahren scheitern immer mehr Einbrecher schon beim Versuch einzubrechen. In fast genau der Hälfte der Fälle (186) blieb es im vergangenen Jahr beim Einbruchsversuch. Die Polizei sieht den Grund dafür in verbesserter Aufklärungsarbeit und der größeren Sensibilität bei Wohnungseigentümern und Hausbesitzern. Es gebe verstärkte Sicherheitsmaßnahmen und mehr Aufmerksamkeit. „Wir tun eine Menge an Aufklärungsarbeit in dem Bereich“, sagt Jens Artschwager.

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Bei den Einbrechern selbst habe man es in erster Linie mit zwei Hauptgruppen zu tun. Das seien einerseits Einzeltäter aus dem Bereich der Beschaffungskriminalität. Unter dem Druck von Drogensucht seien diese oft spontan bereit in Gebäude einzudringen. Sie seien oft zu viel Risiko bereit und ohne große Angst davor, entdeckt zu werden.

Auf der anderen Seite gebe es weiter gut organisierte Gruppen aus Täterinnen und Tätern. „Diese Gruppen sind oft auch sehr mobil.“ Durch gezielte Fahndungs- und Kontrolltage versuche man diesen Tätern auf die Schliche zu kommen. „Wir haben den Fahndungsdruck noch einmal erhöht“, sagt Artschwager.

Aufklärungsquote schwankt stark – das steckt dahinter

Wie groß ist die Chance, Täterinnen und Täter zur Rechenschaft ziehen zu können oder Beute zurückzubekommen? Die Aufklärungsquote schwankt in den einzelnen Monaten stark zwischen 4 Prozent und 45 Prozent. Daran erkenne man, dass es sich sehr häufig um Serien handele. Führe die Ermittlungsarbeit zum Erfolg, dann könne man in der Regel gleich mehrere Einbrüche auf einmal aufklären, sagt Jens Artschwager. Die Polizei betont seit Jahren, auch in die Aufklärung personell zu investieren.