Herne. Der Herner Heimatforscher Gerd E. Schug ist einen Tag vor Heiligabend verstorben. In Erinnerung bleibt er nicht nur durch die Corona-Linde.

Im Dezember 2021 ist in Herne vor allem durch das Engagement von Gerd E. Schug die bundesweit erste Corona-Linde zum Gedenken an die Toten der Pandemie gepflanzt worden. Noch am vergangenen Mittwoch sprach er mit der WAZ-Redaktion über seine zahlreichen Pläne für 2023. Umsetzen kann er sie nicht mehr: Schug ist einen Tag vor Heiligabend plötzlich und unerwartet im Alter von 83 Jahren gestorben.

Gerd E. Schug stieß die Pflanzung einer Corona-Linde für Herne an und sammelte Spenden für die Finanzierung. Im Dezember 2021 wurde der Baum auf einem Feld am Baueracker gesetzt. Kurz vor der offiziellen Einweihung im Mai 2022 sägten Unbekannte die Linde an und beschmierten Info-Tafel und Gedenkstein.
Gerd E. Schug stieß die Pflanzung einer Corona-Linde für Herne an und sammelte Spenden für die Finanzierung. Im Dezember 2021 wurde der Baum auf einem Feld am Baueracker gesetzt. Kurz vor der offiziellen Einweihung im Mai 2022 sägten Unbekannte die Linde an und beschmierten Info-Tafel und Gedenkstein. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Die mit Sodingens Bezirksbürgermeister Mathias Grunert angestoßene Initiative für die Pflanzung einer Corona-Linde steht beispielhaft für das große Engagement des gebürtigen Herners. Zuletzt nahm er Ende November im voll besetzten Bürgersaal der Akademie Mont-Cenis zahlreiche Menschen mit auf eine historische Zeitreise und zog sie in einem Vortrag über Alt-Herne in seinen Bann.

Berichte über das Engagement von Gerd E. Schug:

550 Spender finanzieren Baum: Herner Corona-Linde steht
Das Börniger Pestkreuz erhält eine Info-Tafel
Börniger bringt die Erinnerung an ein Dampf-Sägewerk zurück

„Der überraschende Tod Gerd E. Schugs macht uns alle tief betroffen“, sagt Mathias Grunert. In dieser Woche habe er noch mit ihm gemeinsam auf das Jahr 2022 zurückgeschaut. „Der stets rührige Heimatforscher hat sich auf vielfache Weise für unser Gemeinwohl engagiert.“ Bekannt gewesen sei der leidenschaftliche Börniger durch seine Vorträge, seine öffentlichen Rundgänge und für seinen Einsatz unter anderem für den Historischen Verein Herne/Wanne-Eickel, das Börniger Pestkreuz und das Herner Arbeitslosenzentrum, so der Bezirksbürgermeister.

So kennen ihn viele Bürgerinnen und Bürger: Gerd E. Schug im Oktober 2018 bei einem Vortrag über den Kaiser-Wilhelm-Turms im Volkspark Sodingen mit anschließender Besichtigung.
So kennen ihn viele Bürgerinnen und Bürger: Gerd E. Schug im Oktober 2018 bei einem Vortrag über den Kaiser-Wilhelm-Turms im Volkspark Sodingen mit anschließender Besichtigung. © Historischer Verein

Gleichzeitig sei Gerd E. Schug ein treuer Besucher der Sitzungen der Sodinger Bezirksvertretung gewesen. „Er bewies ein ums andere Mal, wie man als engagierter und gut vernetzter Bürger erfolgreich Initiativen in die Kommunalpolitik und die Stadtgesellschaft tragen kann.“ Der Bezirk Sodingen sei Gerd E. Schug zu großem Dank verpflichtet: „Wir werden sein Andenken in Ehren halten und die von ihm begonnenen Projekte in die Zukunft tragen“, erklärt Mathias Grunert. loc