Cranger Weihnachtszauber: So gelang die Feuerwehr-Übung
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Herne. Auf dem Cranger Weihnachtszauber hat die Feuerwehr Herne eine Höhenrettung am Riesenrad für den Ernstfall geprobt. Wie die Übung gelaufen ist.
Die Feuerwehren aus Herne, Gelsenkirchen und Marl haben am Mittwochmorgen, 14. Dezember, auf dem Cranger Weihnachtszauber Übungen zur Höhenrettung durchgeführt.
Höhenretter aus Herne und Gelsenkirchen simulierten eine Rettung am Riesenrad, während die Kollegen aus Marl am Freefall-Tower probten.
Besonders die Technik am Riesenrad war eine Herausforderung für die Einsatzkräfte.
Auf dem Cranger Weihnachtszauber hat die Feuerwehr Herne gemeinsam mit Einsatzkräften aus Gelsenkirchen und Marl am Mittwochmorgen, 14. Dezember, für den Ernstfall geprobt. Höhenretter der Feuerwehren haben am Riesenrad sowie am Freefall-Tower geübt, wie sie Menschen aus den Fahrgeschäften retten können. Dabei sorgten nicht nur die eisigen Temperaturen für Herausforderungen.
Feuerwehr Herne: Technik am Riesenrad ist anspruchsvoll
Höhenretter aus Herne und Gelsenkirchen simulieren die Rettung aus dem 38 Meter hohen Riesenrad „White Wheel“, während die Einsatzkräfte aus Marl am 80 Meter hohen „Fortress Tower“ üben. Laut Dirk Janßen, Leiter der Herner Höhenrettung, sei besonders die Übung am Riesenrad eine Herausforderung für die Einsatzkräfte. „Die Gondeln in der Mitte sind nicht an jedem Punkt mit einer Leiter verbunden. Also müssen wir über die Struktur des Riesenrads einen Weg zu den Personen finden.“ Die Technik am Riesenrad sei anspruchsvoll, sagt auch sein Kollege Jörg Matuszewski. Die nötige Strecke aus Seilen am Riesenrad aufzubauen, sei daher komplex.
Höhenretter trainieren am Riesenrad
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Für das Rettungs-Szenario am Riesenrad des Cranger Weihnachtszaubers gilt es, einen Kollegen aus der Gondel Nummer eins zu befreien. Dafür sind drei der Herner Höhenretter mit Klettergurten und Helmen ausgerüstet. Über eine der Leitern am Fahrgeschäft suchen sie sich den Weg in die eisige Höhe. Am Mittelpunkt des Riesenrads angekommen, geht es zunächst nicht weiter, denn Gondel Nummer eins ist nicht direkt mit einer der weiteren Leitern verbunden.
Das Team baut nun eine Strecke aus Seilen auf. Damit gelangt der Retter zunächst zu der Gondel, die direkt über Nummer eins hängt. Mithilfe der Sicherung seiner Kollegen kann er sich dann abseilen. Im nächsten Schritt wird die zu rettende Person in der Gondel mit einem Rettungsdreieck an den Höhenretter angebunden, sodass beide über ein Seil abgelassen werden und nach über einer Stunde in der eisigen Höhe wieder auf dem Boden des Cranger Kirmesplatzes landen. Die Rettungsaktion der Herner Feuerwehrleute war erfolgreich.
Am Freefall-Tower sei der Einsatz weniger kompliziert, sagt Janßen. Die Einsatzkräfte könnten nach oben steigen. Dort könne über die Notbetätigung das Fahrgeschäft gelöst werden, das im „freien Fall“ immer noch abgebremst werde.
Bei einem Einsatz in der Realität müssten sich die Retter zunächst einen Überblick über die jeweiligen Bedingungen verschaffen. Die Strategie zur Rettung sei je nach Einsatz immer anders. Grundsätzlich gelte jedoch, schnellstmöglich zu den betroffenen Menschen zu gelangen. „Dann werden die Personen erstmal medizinisch versorgt und vor einem Absturz gesichert“, sagt Janßen.
Feuerwehr-Chef: „Einsätze der Höhenretter sind aufwendig“
Die Übung auf dem Cranger Weihnachtszauber diene vor allem dazu, die Zusammenarbeit der drei Feuerwehr-Teams aus Herne, Gelsenkirchen und Marl zu stärken, sagt Marco Diesing, Leiter der Feuerwehr Herne. „Höhenretter arbeiten unter schwierigen Bedingungen, die Einsätze sind meistens sehr aufwendig. Daher muss man sich und die Technik kennen“, so der Feuerwehr-Leiter. Das Herner Team bestehe aus 18 Höhenrettern, die regelmäßig üben. Bei komplexen Einsätzen sei es wahrscheinlicher, dass die Einsatzkräfte mit weiteren Gruppen zusammenarbeiten müssen.
Aus Sicht des Retters Benedikt Matschol, der bei der Übung seinen Kollegen Volker Rudolf aus der Gondel befreit hat, sei die Probe trotz der komplizierten Bedingungen gut gelaufen. „Wir konnten die zu rettende Person schnell erreichen, betreuen und uns dann sicher abseilen“, fasst er zusammen.
Wie wichtig es ist, der oder dem Geretteten die Angst zu nehmen, beschreibt Rudolf: „Da oben ist es kalt, der Wind geht und alles wackelt. Da ist man heilfroh, wenn der Retter kommt und einem die Angst nimmt.“ Außerdem müsse noch in der Höhe der gesundheitliche Zustand überprüft werden. Zum Beispiel werden Puls und Blutdruck gemessen. Dafür hätten alle Höhenretter einen medizinischen Hintergrund, einige seien zum Beispiel Rettungssanitäter.
Zufrieden mit der Übung auf dem Cranger Weihnachtszauber zeigt sich auch der Herner Feuerwehr-Chef Marco Diesing: „Wir konnten sehen, was ein Einsatz in der Realität bedeuten würde. Die Rettung wurde gut und zeitgerecht umgesetzt.“
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