Herne. Das Shoa-Mahnmal in Herne könnte noch lange Zeit verhüllt bleiben. Die Posse um die Tore für die Gedenkstätte geht weiter. Noch über 2023 hinaus?
Die Posse um die nicht funktionierenden Tore des Shoa-Mahnmals in Herne könnte die Stadt noch bis weit ins kommende Jahr hinein beschäftigen, vielleicht sogar noch darüber hinaus. Die als Schutz für die Holocaust-Gedenkstätte errichteten Stahlwände lassen sich weiter nicht wie geplant verschieben. Die Stadtverwaltung versichert aber, dass kein Stillstand herrsche.
+++ Hintergrund: So teuer wird der Umbau des Mahnmals mit den Toren +++
Stadtverwaltung Herne gesteht ein: Das ist ungeheuer peinlich
„Das ist natürlich ungeheuer peinlich“, sagt Kulturdezernent Andreas Merkendorf im Kulturausschuss. Dort hatten die Grünen das Thema noch einmal auf die Tagesordnung geholt. Allerdings sei die Stadtverwaltung nicht tatenlos. „Da ist kein Stillstand.“ Die Tore, die das Mahnmal vor Attacken schützen sollen, wurden am Holocaust-Gedenktag am 27. Januar 2020 in Betrieb genommen. Schon bei der Eröffnung gab es Probleme. Seit mehr als acht Jahren ist das Mahnmal verhüllt.
Es werde an dem Problem gearbeitet, stellt Karla Fürtges vom zuständigen städtischen Gebäude-Management aus Sicht der Stadtverwaltung klar. Es könne nun mit der „Planung unter Berücksichtigung des neuen Tragwerkes begonnen werden“. Die künstlerisch gestalteten Tore sollten in veränderte Führungsschienen gestellt werden. Eine erste Planung hatte noch einmal überarbeitet werden müssen, weil die Tragfähigkeit angezweifelt wurde.
Wird das Shoa-Mahnmal 2023 wieder zu sehen sein? Keine Prognose mehr
Tina Jelveh (Grüne) wehrt sich gegen Kritik, dass es wertvolle Kapazitäten der Stadtverwaltung binde, das Thema im Kulturausschuss immer wieder auf die Tagesordnung zu bringen. „Es muss Raum haben, dass wir als Kulturausschuss dazu auch einen Sachstand erfragen.“
Jelveh stellt dann auch die Frage nach dem Ergebnis. Ob das Mahnmal 2023 so weit fertiggestellt werde, dass man es wieder wie gedacht sehen könne? Karla Fürtges will sich nicht auf ein neues Zieldatum festlegen: „Diese Frage lässt sich schlicht nicht beantworten.“