Herne. An welchen Schulen in Herne ist der WLAN-Ausbau abgeschlossen? Wo fehlt noch die Gebäudeverkabelung? Die aktuellen Daten der Stadt.
Der Ausbau der digitalen Infrastruktur an den Schulen in Herne läuft sehr zögerlich. Bis 2024 sollen alle Schulen in Herne an das Glasfasernetz angeschlossen sein – diese Marschroute der Stadt Herne ist nicht neu. Aber bei der Gebäudeverkabelung stößt die Stadt auf neue Probleme, wie sie kürzlich im Schulausschuss darlegte.
Besonderes Problem: „Wir haben bei der Verkabelung gerade die Herausforderung, dass wir zwölf Schulstandorte derzeit nicht finanziert haben“, sagt Heike Christine Wegner, beim Fachbereich Schule für die Digitalisierung zuständig. Das ist etwa ein Drittel aller Schulen. Die Mittel aus dem Förderprogramm „Digitalpakt NRW“ reichten nicht aus, da im Baugewerbe Preissteigerung um bis zu 20 Prozent veranschlagt wurden, so Wegner. Die Folge: „Derzeit gehen wir von einer Finanzierungslücke von rund vier Millionen Euro aus.“
Zwölf Herner Schulen fehlt Verkabelung
Betroffen sind folgende Schulstandorte: die Gymnasien Haranni und Eickel, die Gesamtschule Wanne-Eickel, die Realschule an der Burg, die Hauptschule Hans-Tilkowski, die Grundschulen Sonnenschule, Pantrings Hof, Kolibri-Schule und Kunterbunt sowie die Förderschulen an der Dorneburg und Erich-Kästner. „Der Schulträger hat sichergestellt, dass auch diese Schulen digitalen Unterricht durchführen können“, heißt es in der Berichtsvorlage für den Schulausschuss.
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Doch wonach wurde ausgewählt, welche Schulen zuerst profitieren können? „Es wurden zunächst die Schulen ausgebaut, bei denen keine oder aber eine sehr veraltete Verkabelung im Gebäude vorhanden war, da der Schulträger somit den größten Kosten-Nutzen-Effekt bei der Förderung erzielen konnte“, teilt Heike Christine Wegner auf WAZ-Nachfrage mit. „Die zwölf Schulstandorte, die nicht über Digitalpakt-Mittel gefördert werden, sind bereits in der Vergangenheit über andere Maßnahmen teilverkabelt worden, so dass weniger umfängliche Sanierungsarbeiten notwendig sind.“ Der Schulträger prüfe derzeit verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten über Bund, Land und EU sowie den eigenwirtschaftlichen Ausbau.
An acht Schulen ist Verkabelung abgeschlossen
Erst an acht Schulstandorten konnte laut einer veröffentlichen Auflistung der Stadt der Ausbau der Gebäudeverkabelung im Rahmen des Digitalpakts abgeschlossen werden (Gymnasium Wanne und Pestalozzi, der Realschule Strünkede, Grundschulen am Eickeler Park, Galileo, Schiller- und Claudiusschule sowie einem Weiterbildungszentrum des Mulvany Berufskollegs). Weitere 13 befinden sich im Bau. Für elf Standorte ist der Baubeginn für Frühjahr 2023 anvisiert. Für weitere Schulen befindet sich der Prozess erst in der Planungsphase.
„Grundsätzlich hat der Schulträger sichergestellt, dass alle Herner Schulen digitalen Unterricht durchführen können, auch die Schulen, die derzeit teilverkabelt sind“, sagt sie. „Da wir jedoch unterschiedliche Baustände an den Schulstandorten haben, kann es gegebenenfalls zu Netzauslastungen kommen, zum Beispiel, wenn das Glasfasernetz noch nicht angeschlossen ist, aktive Netzwerkkomponenten wie Access Points fehlen oder die Vollverkabelung fehlt.“
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Ein besonderes Problem stellt dabei derzeit die Hans-Tilkowski-Schule dar. „Das Schulgebäude ist so hermetisch abgeriegelt, da können sie mit mobilen Daten quasi nichts machen“, sagt Wegner im Schulausschuss. Die Telekom könne derzeit auch nicht mehr Geschwindigkeit zur Verfügung stellen. An der Realschule an der Burg gebe es in einigen Räumen Probleme mit dem WLAN. Dort soll mit zusätzlichen Access-Points nachgeholfen werden. Insgesamt sei Geduld gefragt – auch bei den zwölf Schulen, wo die Finanzierung noch geregelt werden muss.
Neben der Finanzierungslücke von rund vier Millionen Euro für die Verkabelung der Schulen, fehlt zudem etwa die gleiche Summe für die Ausstattung mit Displays, die alte Kreidetafeln ablösen sollen. Die Ausstattung der Schulen variiere deshalb. „Zunächst erhalten Talentschulen, aufgrund ihres besonderen pädagogischen Auftrages, sowie Schulen, bei denen aufgrund umfangreicher Sanierungsmaßnahmen in Klassenräumen keine Kreidetafel vorhanden ist, eine Display-Vollausstattung“, heißt es in der Vorlage für den Schulausschuss. „Alle weiteren Schulstandorte erhalten zunächst eine Teilausstattung.“ Ziel des Schulträgers sei es, alle Klassenräume sukzessive mit Displays auszustatten. Hierfür habe der Schulträger für die Haushaltsjahre 2024 und folgende eigene Mittel eingeplant. Schulen, Eltern und Kinder müssen also noch etwas Geduld haben.
>>>WEITERE INFORMATIONEN: Fast 10 Millionen Euro Fördersumme
- Die beantragte Fördersumme beläuft sich auf gut 9,5 Millionen Euro. Hinzu kommt ein zehnprozentiger Eigenanteil von gut einer Million Euro. Somit stehen der Stadt Herne rund 10,5 Millionen Euro zur Verfügung.
- Davon soll rund 7,3 Millionen Euro in die Verkabelung der Gebäude investiert werden, 460.000 Euro ins WLAN und 2,8 Millionen Euro in Anzeige- und Interaktionsgeräte, also Displays.