Herne. Ein Mann (42) aus Herne hat einen Unfall mit fast fünf Promille Alkohol im Blut gebaut. Diesen Wert kann man eigentlich kaum überleben.
Mit knapp fünf Promille Alkohol im Blut wird ein Herner zum traurigen Rekordhalter der (nicht offiziellen) polizeilichen Alkoholstatistik. Der 42-Jährige hatte am Wochenende sturztrunken einen Unfall auf einem E-Scooter gebaut. Wie schafft man es, so viel Alkohol zu sich zu nehmen?
- Der E-Scooter-Fahrer hat einen traurigen Rekord gebrochen
- Selbst bei der Polizei sind keine Fälle mit mehr als viereinhalb Promille bekannt
- Der Alkoholisierte war in akuter Lebensgefahr
- Für diesen hohen Wert muss man mehrere Liter Alkohol trinken
Selbst schwere Fälle haben selten über vier Promille Alkohol
„Über viereinhalb Promille ist bei uns noch nie jemand gekommen“, sagt Polizeisprecher Jens Artschwager. Die Pressestelle des Polizeipräsidiums hatte angesichts der beeindruckenden Zahl das Archiv durchforstet und keinen Fall gefunden, bei dem ein (lebender) Mensch noch stärker alkoholisiert war. Werte von vier Promille seien schon die Ausnahme. „Man muss natürlich berücksichtigen, dass jeder Mensch anders auf Alkohol reagiert, aber das ist schon außergewöhnlich.“
Der 42-Jährige war am Freitagabend mit seinem E-Roller an der Funkenbergstraße auf den Gehweg gestürzt. Er war zuvor offensichtlich noch in der Lage gewesen, den E-Roller zu besteigen und zu lenken. Dann hatte er nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei die Kontrolle über den E-Roller verloren. Zu seinem aktuellen Zustand hatte die Polizei am Montag keine neuen Erkenntnisse.
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Fünf-Promille-Mann war mit E-Scooter unterwegs und stürzte
Der Mann musste zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden. Dort wurde dann der Atemalkoholtest gemacht, der für Erstaunen sorgte. Zur Sicherstellung des Wertes wurde auch eine Blutprobe entnommen. Nur diese Werte sind letztlich auch gerichtsfest verwertbar.
Den Mann erwartet nun ein Strafverfahren. Denn für Fahrten auf dem E-Roller gelte eine Promillegrenze wie beim Autofahren, stellt die Polizei klar. Den zulässigen Wert von maximal 0,5 Promille hatte der Herner um das Zehnfache (!) überschritten. Dieses Problem hat der 42-Jährige allerdings nicht alleine: Viele E-Scooter-Fahrer gehen davon aus, dass eine Promillegrenze wie auf dem Fahrrad von 1,6 Promille gilt. Dieser Irrtum hat schon etliche Rollernutzer ihren Auto-Führerschein gekostet. Es droht ein Strafverfahren.
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Warnung vor tödlichen Folgen massiven Alkoholkonsums
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung warnt vor den tödlichen Folgen eines solch hohen Alkoholkonsums: Bereits ab vier Promille könne es selbst bei trainierten Alkoholtrinkern zu Atemstillstand und Tod kommen. Weitere Folgen: „Lähmungen, unkontrollierte Ausscheidungen und Koma mit Reflexlosigkeit“. Gängige Nachschlagewerke ordnen Werte von fünf Promille überhaupt nicht mehr gesondert ein.
Was muss man eigentlich getrunken haben, um fünf Promille zu erreichen? Im Promillerechner der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung (externer Link), muss man schon ordentlich an den Werten schrauben, um überhaupt auf fünf Promille zu kommen. Ein Beispiel: Bei einem Alkoholkonsum, der sich über sieben Stunden verteilt, wären das 18 Schnäpse und 12 Gläser Wein. Tränke man alles innerhalb einer Stunde, müsste man innerhalb kürzester Zeit zehn Gläser Wein und 14 Schnäpse zu sich nehmen.
Auch der Abbau des Alkohols im Blut nimmt viel Zeit in Anspruch. Nach einem Tag ist der Wert noch bei 2,5 Promille, selbst nach zwei Tagen kann bei fünf Promille Ausgangswert noch Restalkohol im Blut zu messen sein. Man geht von gut 0,1 Promille Abbau je Stunde aus.
Technische Grenzen bei den Messgeräten komplett ausgereizt
Wie weit wären überhaupt die Atemalkoholtester der Polizei noch in der Lage, den Alkoholgenuss zu erfassen? Mit gemessenen 4,96 Promille hat der Rollerfahrer übrigens auch die technischen Grenzen komplett ausgereizt. Polizeisprecher Jens Artschwager: „Unsere mobilen Atemalkoholmessgeräte messen offiziell bis 5,0 Promille.“