Herne. 85 Wünsche von Seniorinnen und Senioren hängen zurzeit am Wunschbaum in der Paracelsus-Apotheke in Herne. Wie man diese Wünsche erfüllen kann.
Kuschelsocken, Bodylotion, eine Modelleisenbahn, ein Nachthemd oder ein Pflegeset von Schalke 04: Die Wünsche der Seniorinnen und Senioren, die auf Zetteln am Weihnachtsbaum in der Paracelsus-Apotheke in der Wanne-Eickel hängen, sind vielfältig.
Die Apotheke hat gemeinsam mit der WAZ und dem Caritasverband wieder die Weihnachtswunschbaum-Aktion gestartet. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Pflegeheims Ludwig-Steil-Haus durften auf rote Karten ihren Namen und ihren Wunsch schreiben. Diese hängen nun am Baum und können von Hernerinnen und Hernern abgenommen werden, die den jeweiligen Wunsch erfüllen möchten. Der Wert des Geschenkes soll dabei bei bis zu 20 Euro liegen.
Wunschbaum-Aktion wurde im vergangenen Jahr sehr gut angenommen
Im vergangenen Jahr wurde die Aktion sehr gut angenommen, sagt Heike Sibbel von der Paracelsus-Apotheke. „Die Karten waren ganz schnell weg.“ Schon jetzt hätten einige Menschen angerufen und nach der Aktion gefragt. Und auch bei der Vorstellung des Wunschbaumes am Freitagvormittag fragt eine Kundin der Apotheke interessiert, ob sie sich schon ein Kärtchen vom Baum nehmen dürfe.
Es scheine die Leute zu rühren und trotz der Krise seien viele bereit, trotzdem noch etwas an andere abzugeben. „Es ist schön zu sehen, dass die Menschen trotz allem noch das Bedürfnis danach haben, anderen Menschen eine Freude zu bereiten“, so Sibbel.
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Gerührt von der Aktion ist auch Marc Opitz, Leiter des Ludwig-Steil-Hauses. Viele der Bewohnerinnen und Bewohner hätten nur wenige soziale Kontakte, gerade in der Weihnachtszeit sei so eine Aktion etwas ganz Besonderes. Und nicht nur für die Bewohnerinnen und Bewohner: „Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freuen sich sehr darüber.“ 85 Karten hängen in diesem Jahr am Baum. Die Reaktionen darauf, dass sie ihre Wünsche aufschreiben dürfen, seien ganz unterschiedlich ausgefallen – einige seien sehr nüchtern gewesen, andere hätten sich an ihre Kindheit zurückerinnert gefühlt. „Aber alle haben sich gefreut.“ Verteilt und geöffnet werden die Geschenke dann an Heiligabend bei einer Weihnachtsfeier. „Ich weiß jetzt schon, dass dann einige Tränen fließen werden“, so Opitz.
Bis zum 13. Dezember können Wünsche abgegeben werden
Beim Blick auf die vielen roten Karten am Baum fällt auf: Häufig wird der Wunsch nach Pflegeprodukten oder Parfüms genannt. Der Leiter des Heimes hat dafür eine Erklärung: Viele der Bewohnerinnen und Bewohner hätte nicht mehr viel in ihrem Leben. Da bekomme der Duft, mit dem sich sie wohlfühlen, einen wichtige Charakter.
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Wer eine Karte von dem Weihnachtsbaum nimmt, hat bis zum 13. Dezember Zeit, das jeweilige Geschenk zu besorgen und in einer Geschenktüte wieder in die Apotheke an der Gerichtsstraße 8 zu bringen. Damit die Tüten später zugeordnet werden können, sollte die roten Karte so an dem Geschenk befestigt werden, dass sie von außen gut sichtbar sei, sagt Mechthild Greifenberg von der Caritas. Auch Ansgar Montag, Vorstand des Caritasverbandes, freut sich über die Aktion für die Seniorinnen und Senioren. „Es ist schließlich auch unsere Aufgabe, Menschen in Verbindung zu einander zu bringen.“
Neben den Geschenken kann auch gespendet werden. Auf der Rückseite der roten Karten sind die entsprechenden Informationen zu finden. „Zwischendurch gibt es immer mal wieder kleine Wünsche von Seniorinnen und Senioren, die oft unerfüllt bleiben, weil selbst dafür die finanziellen Mittel fehlen“, heißt es dort.