Herne/Gelsenkirchen. Auf der Zentraldeponie Emscherbruch soll ein Versuch starten, um Abfall zu verdichten. Zu den Konsequenzen: ein Kommentar von Michael Muscheid.

Die Schließung der Zentraldeponie Emscherbruch auf der Stadtgrenze von Herne und Gelsenkirchen wird immer mehr zur Farce. Vor einem Jahr hieß es vom Betreiber AGR noch, dass allerspätestens 2030/31 Schluss sei, weil dann die Kapazitätsgrenze erreicht ist. Nun startet derselbe Betreiber einen Versuch, um Abfall zu verdichten – und um letztlich noch mehr Kapazitäten zu gewinnen. Was das bedeutet, ist klar: Das Datum für das Aus der Müllkippe ist völlig offen.

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Leidtragende sind Tausende Menschen im Umkreis, die schon seit über 50 Jahren mit dem Ungetüm mitten im Ruhrgebiet leben. Sie können ein Lied singen von Dreck, Lärm und Gestank sowie von Krankheiten, die sie auf die Kippe zurückführen. Sie haben keine Lobby, werden hingehalten und vertröstet. Das macht fassungslos.

In der Hauptverantwortung, eine neue Deponie zu finden, ist das Land. Das aber duckt sich seit Jahren weg. Die neue Landesregierung, diesmal unter Beteiligung der Grünen (!), macht da keine Ausnahme, auch sie hält den Ball lieber flach. Das muss ein Ende haben: Das Land muss endlich Farbe bekennen. Ein Enddatum für die Deponie muss her.

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