Herne. Nach dreijähriger Pause hieß es beim Theater Lampenfieber „Otello darf nicht platzen“. Was dahinter steckt und wie die Premiere in Herne ankam.
„Endlich ist wieder Lampenfieber-Zeit. Unser Lohn ist Euer Lachen“, so hat der Moderator am Samstagabend die Zuschauer in der Aula der Realschule Crange begrüßt. Die Freude des Theaterensembles Lampenfieber war groß, nach dreijähriger Pause wieder auf der Bühne zu stehen und auch die Besucher im sehr gut besuchten Saal haben die ausgelassene Stimmung sichtlich genossen. Bei der Premierenvorstellung der Komödie „Otello darf nicht platzen“ von Ken Ludwig blieb kein Auge trocken.
Die Bühne zeigt eine schicke Hotelsuite im Rokoko-Stil mit Schlaf- und Wohnzimmer, einem Fenster im Hintergrund und vier Zimmertüren der Wand entlang in Chicago im Jahr 1934. Der Operndirektor Henry Saunders (grandios gespielt von Uwe Rainer Schulz) erwartet im Hotelzimmer die Ankunft von Tito Merelli, dem weltbekannten Operntenor. Merelli (Thomas Hirschi) soll die Titelrolle in Verdis „Otello“ singen, was zu einer ausverkauften Vorstellung in der Oper von Chicago führt.
Premiere von „Otello darf nicht platzen“ in Herne
Saunders beauftragt seinen unbeholfenen Assistenten und Hobbysänger Max (Michael Hirschi), darauf zu achten, dass Merelli aus dem Hotel pünktlich zur Aufführung kommt. Maggie (Sabrina Moskei), die Tochter von Saunders und Teilzeitfreundin von Max, ist eine glühende Verehrerin von Merelli und hofft, ihn kennenzulernen. Dann klingelt das Telefon, Merelli kündigt seine Ankunft an und kurze Zeit später steht er in der Hotelsuite mitsamt seiner eifersüchtigen Ehefrau Maria (beeindruckend gespielt von Conny Hirschi).
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Schon seine erste Szene sorgt für einige Lacher, denn Merelli gestikuliert wild, was von lauten Blähungen begleitet wird und schließlich sucht der Tenor dringend die Toilette. Maggie, überrascht vom plötzlichen Erscheinen Marias, versteckt sich im Kleiderschrank im Schlafzimmer. Max, der eigentlich auf Merelli aufpassen soll, trinkt mit ihm einiges an Wein zur Beruhigung, weiß aber nicht, dass der Sänger zuvor zahlreiche Beruhigungsmittel genommen hat.
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Dann kommt es, wie es kommen muss: Maria entdeckt Maggie im Kleiderschrank, schreibt einen Abschiedsbrief und reist wutentbrannt ab. Tito Merelli legt sich für ein kurzes Nickerchen ins Bett und am nächsten Morgen gelingt es Max nicht, ihn zu wecken. Er findet den Abschiedsbrief, denkt dieser sei von Merelli. Wo soll in so kurzer Zeit ein neuer Tenor gefunden werden? Operndirektor Saunders entwickelt einen perfiden Plan.
Regisseurin Conny Hirschi setzt in dem Stück vor allem auf Situationskomik und gutes Timing. Eine grandiose Slapstick-Szene ist der Aufweckversuch des Operndirektors und seines Assistenten, die beide in Merellis Bett steigen und mit allen Mitteln versuchen, den Sänger aufzuwecken – so lacht das Publikum lauthals mit. Höhepunkt des ersten Aktes: die Arie „Dein ist mein ganzes Herz“ von Max und Tito Merelli (im Playback) gesungen mit beeindruckender Gestik und Mimik. Erwähnenswert sind auch die schicken Kostüme und die aufwendig gestaltete, edle Hotelkulisse.
>>>WEITERE INFORMATIONEN: Weitere Aufführungen
- Weiteren Aufführungen gibt es am Freitag, 18. November sowie am Samstag 19. November, jeweils um 19 Uhr. Die Aufführung am 19. November soll mit einer Abschlussfeier mit DJ und Sänger Frank Lindner ausklingen.
- Eintrittskarten gibt es für 15 Euro und können telefonisch beim Theater Lampenfieber unter 0176 74595875 von 17-19 Uhr bestellt werden.