Herne. Die Cranger Kirmes könnte 2023 ohne Feuerwerk stattfinden. Die Stadt Herne prüft aber einen Ersatz. Dabei gibt es eine entscheidende Frage.
Eine Drohnenshow könnte auch bei der Cranger Kirmes das Feuerwerk ersetzen. Das Herner Stadtmarketing prüft diese Option. Ein wichtiger Punkt sei, wie die Drohnenshow demnächst beim Weihnachtszauber-Publikum ankomme. Technisch wäre die Show wohl machbar, allerdings auch nicht gerade billig. Die Drohen sind mit einer leuchtstarken LED-Beleuchtung ausgerüstet. Durch abgestimmte Choreographien werden bunte Bilder in den Himmel gemalt.
- Eine Drohnenshow könnte das Feuerwerk ersetzen
- Eine Lasershow wurde geprüft, kommt aber nicht in Frage
- Die Leucht-Drohnen könnten über dem Rhein-Herne-Kanal fliegen
- Das Stadtmarketing beobachtet die Drohnenpremiere beim Cranger Weihnachtszauber genau
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Feuerwerk bei Cranger Kirmes wegen Trockenheit abgesagt
„Wir schauen uns das auf jeden Fall beim Weihnachtszauber an“, sagt Alexander Christian vom Herner Stadtmarketing, das die Kirmes verantwortet. Die Feuerwerke auf der Cranger Kirmes mussten bereits mehrfach wegen der Trockenheit abgesagt werden. Auch die Kritik von Umweltschützern wird seit Jahren immer größer.
Christian erinnert daran, dass schon einmal eine Lasershow als Ersatz geprüft wurde. „Davon wurde uns aber abgeraten.“ Bei der Cranger Kirmes müssten ein Feuerwerk oder eine Lichtershow aus vielen Perspektiven gleichzeitig erkennbar sein. Eine Lasershow wirke nur aus einer Perspektive. Es sei auch die Frage, über welchen Flächen man die Drohnen starten lassen könnte. Denn ein Flug über Menschenmassen sei nun einmal tabu.
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Wo fliegt man mit den Drohnen? Fläche über dem Kanal wäre wohl geeignet
Erwin Wilms vom Gelsenkirchener Unternehmen Flying Stars hält die Fläche über dem Rhein-Herne-Kanal für durchaus geeignet. Über der Schifffahrtsstraße gilt eigentlich absolutes Flugverbot. In ersten Gesprächen mit dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt sei aber signalisiert worden, dass man für eine Drohnenshow offen sei, zumal sie dem Umweltschutzgedanken entspreche. Dann müsste zeitgleich zur Show der Verkehr kurz unterbrochen werden. „Bei so einer tradierten Veranstaltung wie der Kirmes müsste das sicher möglich sein“, sagt Wilms.
Die Drohnen-Flieger werben mit einer guten Sichtbarkeit der Show. „Man kann die Drohnen schon sehr weit sehen.“ Bei einem Test von nur vier Drohnen sei neulich aus mehr als einem Kilometer Entfernung die Nachfrage von Beobachtern gekommen. „Es ist immer die Frage, wie viele Drohnen man verwendet.“
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Gelsenkirchener Firma geht beim Cranger Weihnachtszauber an den Start
Beim Cranger Weihnachtszauber wollen die Drohnenpiloten an fünf Terminen mit jeweils gut 100 Drohnen an den Start gehen und Europas größte Drohnenshow bieten. Denkbar seien aber auch noch deutlich mehr, auch mehrere tausend Drohnen. „Das ist allerdings hier in der Gegend schwierig“, sagt Wilms. Es fehlen die großen Flächen. Für den Weihnachtszauber sei man aktuell noch in der letzten Abstimmung.
Seine Drohnen haben eine Genehmigung bis zu einer Flughöhe von 125,8 Metern. Höhere Flughöhen für eine bessere Sichtbarkeit seien denkbar. „Man könnte im Einzelfall mit dem Luftfahrtbundesamt sprechen.“ Wilms versucht die Angst vor unkontrollierten Abstürzen zu nehmen. Ein zentraler Computer steuere die Choreographien. Auch die Piloten hätten noch mehrere Möglichkeiten einzugreifen. Zudem werde vorher ein Sicherheitsbereich definiert. Falls die Drohne den Bereich zu verlassen drohe, werde sie zur Landung gezwungen. Ein Nachteil (der im gewissen Maß auch bei Feuerwerk gilt): Bei starkem Wind können die Drohnen nicht an den Start gehen.
Voraussetzung fürs Stadtmarketing Herne: Drohnenshow muss überzeugen
„Für uns ist die Frage, ob eine Drohnenshow auch überzeugt“, sagt Christian. Die Feuerwerke bei der Cranger Kirmes seien definitiv etwas, mit dem man zusätzliche Menschen anlocke. „Kommen die Leute auch wegen der Drohnen dorthin?“
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Beim Preis unterscheidet sich die Drohnenshow aktuell nicht groß vom Feuerwerk. „Flying Stars“ nennt gut 15.000 Euro für eine Standardshow als Startpreis und Verhandlungsbasis. „Das ist noch eine neue Technologie“, sagt Wilms. „Beim Design haben wir mehrere Tage Vorbereitungszeit.“ Je mehr Drohnen zum Einsatz kommen, umso mehr müsse auch der Anschaffungspreis umgelegt werden. Dadurch sei man teilweise „noch etwas teurer“ als ein Feuerwerk.