Gelsenkirchen. Logos, Schriftzüge, Zahlen und Elemente: Mit über 100 fliegenden Drohnen zeichnet das junge Unternehmen Bilder in den Nachthimmel.

Das Bergbau-Symbol Schlägel und Eisen, ein Firmenlogo oder während Halloween ein orangener Kürbis am dunklen Nachthimmel: Das Gelsenkirchener Unternehmen Flying Stars bietet Shows mit leuchtenden Drohnen für Firmen und Privatpersonen an. Kürzlich stellte sich das vierköpfige Team in der Trabrennbahn Gelsenkirchen vor. Ein Schwarm fliegender Drohnen setze sich dabei mit Musikbegleitung zu verschiedenfarbigen Motiven und Schriftzügen über der Pferderennstrecke zusammen.

Im September 2021 gründeten die drei Gelsenkirchener und die Bochumerin das Unternehmen. Um Silvester herum hatte sich die Idee entwickelt. „Eine Drohnenshow ist nachhaltiger als ein Feuerwerk. Es entstehen weder Müll noch Lärm. Tiere werden dadurch nicht verscheucht“, erklärt Florian Becker die Vorteile.

Nach dem Vorbild asiatischer Drohnen-Lichtershows

Rund um Halloween sind vor allem Bilder wie Kürbisse, Fledermäuse und Totenköpfe gefragt.
Rund um Halloween sind vor allem Bilder wie Kürbisse, Fledermäuse und Totenköpfe gefragt. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Aufmerksam darauf wurde er mit seinen drei Freunden, die mittlerweile auch seine Geschäftspartner sind, durch Videoclips im Internet. Der 31-Jährige, Manuel Contreras Hernandez (33), Ronja Donsbach (32) und Erwin Wilms (40) waren fasziniert von Licht-Spektakeln aus dem asiatischen Raum. Auch in Verbindung mit dem Nachhaltigkeitsaspekt wollten sie sich damit nebenberuflich selbstständig machen.

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„Vor unserer Gründung gab es weniger als fünf deutsche Unternehmen, die das für größere Veranstaltungen angeboten haben“, erklärt Ronja Donsbach. Bis zum Start musste sich das junge Unternehmen länger gedulden. Ein Jahr dauerte die notwendige Genehmigung beim Luftfahrt-Bundesamt (LBA). Jeder Show-Ort muss zudem neu genehmigt werden.

Preise und Infos

Der Preisspanne pro Show der Flying Stars beginnt bei 5.000 Euro. Je nach Aufwand und Anzahl der Drohnen variieren die Kosten.

Weitere Informationen unter: www.flyingstars.art

Gestartet sind die klimaneutralzertifizierten Flying Stars mit 50 Drohnen. Mittlerweile hat sich die Zahl der Flugobjekte mehr als verdoppelt. Zu den Kunden zählen unter anderem der Technologie- und Automobilkonzern Bosch sowie das Münchener Modeunternehmen Bogner. Auch bei „Recklinghausen leuchtet“ zeigte das Quartett zudem faszinierenden Himmelsbilder. Am 6. November um 20 Uhr wird es dort eine zweite öffentliche Show geben.

3D-Programm legt das Flugmuster fest

Florian Becker (v.l.), Ronja Donsbach, Erwin Wilms und Manuel Contreras Hernandez sind das Team hinter den „Flying Stars“.
Florian Becker (v.l.), Ronja Donsbach, Erwin Wilms und Manuel Contreras Hernandez sind das Team hinter den „Flying Stars“. © FS | Flying Stars

Entwickelt wird das Design für die wechselnden Bilder mit einer 3D-Animationssoftware am Computer. Jede Drohne wird dabei als Punkt dargestellt, alle zusammen ergeben das jeweilige Motiv. Das Gelände der Gelsenkirchener Trabrennbahn dient dabei öfters als Probefläche. Ungefähr eine Woche benötigt die Planung einer Show. Nicht nur Farben lassen sich variieren, auch Blink- oder Glitzerdarstellungen sind möglich. Bewegungen und Lichteffekte der Drohnen können zudem auf Musik abgestimmt werden.

Das 3D-Programm legt das Flugmuster fest und achtet bei den Drohnen automatisch auf nötige Sicherheitsabstände. Voraussetzung ist, dass unter ihnen keine Menschen stehen, sondern diese das Schaubild aus der Entfernung betrachten. Die Flugkörper dürfen laut EU-Richtlinien beim Fliegen eine Höhe von 120 Metern nicht überschreiten. „Sobald eine Drohne den festgesetzten Sicherheitsbereich verlässt, beginnt sie automatisch zu sinken“, so Erwin Wilms. Meist dauert eine Lichtkunstinstallation bis zu 15 Minuten.