Herne. Erneut kam es in Herne zu einer Attacke auf Kabel der Bahn – fast an der gleichen Stelle wie vor vier Wochen. Was die Ermittler dazu sagen.

Nach einer weiteren Attacke auf die Kabel der Bahn am Bahnhof Herne vom Wochenende versuchen die Ermittler herauszufinden, ob es einen Zusammenhang zu dem bundesweit bekanntgewordenen Angriff auf das Bahnfunknetz in Herne und Berlin gibt. Aktuell sieht es danach aber nicht aus.

+++ Sabotage an der Bahn in Herne: So leicht hatten es die Täter +++

„Wir ermitteln wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr gegen unbekannt“, sagt Oberstaatsanwalt Jan Oelbermann als Sprecher der Bochumer Staatsanwaltschaft. Es gebe beim neuen Fall „keine konkreten Anhaltspunkte“ dafür, dass es sich um einen gezielten Angriff im Zusammenhang mit dem Vorfall von vor vier Wochen handele. Dementsprechend laufen die Ermittlungen aktuell auch noch bei der Staatsanwaltschaft Bochum und wurden nicht nach Karlsruhe abgegeben.

Der Generalbundesanwalt ermittelt aktuell wegen eines möglicherweise gezielten Angriffs auf das Funknetz – parallel in Herne und Berlin. Aus Politik und Bundesministerien wurden Stimmen laut, dass es sich um einen gezielten Angriff, etwa durch ausländische Geheimdienste handeln könnte. Das konnten die Ermittler aber bislang weder bestätigen noch dementieren. Wegen des Vorfalls hatte die Bahn den Zugverkehr in Norddeutschland über mehrere Stunden stillgelegt.

Wieder Attacke im Bereich der Gleise an der Fabrikstraße in Herne

Staatsanwaltschaft und Polizei bestätigen aktuell einen Vorfall, der sich am Samstagabend, 5. November, zwischen 18 und 19 Uhr in der Nähe der Fabrikstraße ereignet haben soll. Erneut soll ein Kommunikationskabel beschädigt worden sein. Dieses Mal soll der Schaden aber nicht zu einem Ausfall mit einer Störung des Bahnverkehrs geführt haben. Laut Staatsanwaltschaft ereignete sich der Vorfall im gleichen Bereich wie vor vier Wochen, allerdings „nicht in unmittelbarer Nähe“.

In dem Bereich liegen zahlreiche Kabel weitestgehend ungeschützt entlang der Gleise. Die Redaktion erfuhr aus Bahnkreisen, dass es dort regelmäßig zu Vorfällen mit Schäden komme. Die Bahn erklärte auf Nachfrage, dass man dennoch die Infrastruktur nicht restlos schützen könne. Man sei nicht in der Lage, Tausende Gleiskilometer so abzusichern, dass sie sicher vor Vandalismus und Dieben seien.

Polizei sucht weitere Zeugenhinweise auf mögliche Täter nach Attacke auf Bahnkabel

Die Polizei bittet weiter um Zeugenhinweise. Diese nimmt die Kriminalwache unter 0234 909-4441 entgegen.