Herne. Das Wetter in Herne präsentierte sich im August rekordverdächtig: Es war heiß und zu trocken. Nur an vier Tagen hat es in der Stadt geregnet.

Rekordverdächtig präsentierte sich das Wetter in Herne im diesjährigen August, und das in mehrfacher Hinsicht: So war es tagsüber mit 26,3 Grad im Schnitt über drei Grad wärmer als sonst in den vergangenen 32 Jahren – ein absoluter Spitzenwert. Auch nachts war es wärmer als sonst üblich, allerdings mit 14,8 Grad nur um 0,3 Grad.

Zusammengefasst war dieser letzte der drei Sommermonate mit durchschnittlich 21,3 Grad der zweitwärmste seit 1990, da auch die Spitzenwerte mit 33,6 Grad am 24. des Monats eher im unteren Drittel der Hitzewerte über 30 Grad lagen. Deshalb war es im August 2003 minimal wärmer. Die vorherrschend sommerliche Witterung belegen auch die zehn Hitzetage, an denen tagsüber die Höchsttemperaturen (knapp) über 30 Grad lagen. Zusätzlich registrierte die Wetterstation der Mont-Cenis-Gesamtschule in Herne Sodingen noch zwölf Sommertage mit Höchsttemperaturen über 25 Grad.

Sommer 2022 war in Herne viel zu trocken

Zur Mitte des Monats erlebte Herne auch eine tropische Nacht, in der die Tiefsttemperatur über 20 Grad lag. In anderen Jahren gab es allerdings im August mehrere tropische Nächte. Die Sonne bestätigte diesen Sommertrend eindrucksvoll: 245 Stunden lang schien sie im ganzen Monat und somit ein Drittel (56 Stunden!) länger als im Durchschnitt der gültigen Messperiode, die für die Sonnenscheindauer in der Region Essen 1992 begann. In die Nähe dieses Spitzenwertes kam lediglich die Sonnenscheindauer des August 2009.

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Viel Sonne bedeutet im Umkehrschluss oftmals wenig Regen. Und so war es auch dieses Mal, zumal sich, trotz der Hitze, bei uns keine Gewitterzellen mit auffrischenden Winden bildeten. Lediglich an vier Tagen fielen überhaupt Niederschläge, zu erwarten wären zehn oder elf gewesen. Die monatliche Niederschlagsbilanz erreichte mit 14,2 Litern je Quadratmeter ungefähr ein Sechstel der sonst üblichen Menge – ein weiterer (Negativ-)Rekord in diesem viel zu trockenen Sommer 2022. Verantwortlich für diese beständige Hochsommerwitterung waren in unserer Region vorherrschend trocken-warme, kontinentale Luftmassen aus östlicher Richtung mit beständigem Hochdruckeinfluss über Westeuropa.

Die Wetterstation wurde 2011 auf dem Dach der Mont-Cenis-Gesamtschule installiert. Die von ihr ermittelten Daten werden zunächst von Schülerinnen und Schülern der Mont-Cenis-Gesamtschule durch einen Vergleich mit den Durchschnittswerten der Jahre 1990-2021 ausgewertet, die vom Wetteramt in Essen ermittelt wurden. Den endgültigen Bericht schreibt ihr Lehrer Joachim Lilei. Tagesaktuelle Werte, welche die Wetterstation alle 30 Minuten erfasst, sind einsehbar auf der Homepage der Mont-Cenis-Gesamtschule Herne unter https://mcg-lerncampus.de/wetter/mcgwetter.htm