Herne. Das Städtebau-Magazin Metro-Polis widmet eine komplette Ausgabe der Entwicklung in Herne. Beim Herner Wirtschaftsempfang wurde sie vorgestellt.
Herne hat sich zum 125. Jahr der Stadtwerdung schon das ein oder andere Geschenk selbst gemacht - man denke an das Stadtfest. Nun erhielt die Stadt ein weiteres Präsent: eine komplette Ausgabe des Magazins Metro-Polis.
Das kann man durchaus als Auszeichnung auffassen. Der Grund: Die 1990 gegründete Zeitschrift für Architektur und Städtebau berichtet nach eigenen Worten vierteljährlich über die wesentlichen Entwicklungen und Trends in der Immobilienwirtschaft und im Städtebau. In der Vergangenheit hat Metro-Polis bereits auf die großen Ruhrgebietsstädte Essen, Bochum und Duisburg geschaut. Jede dieser Städte habe ein festes Standing und ein ganz eigenes Image innerhalb der Agglomeration Ruhrgebiet. „Aber Herne? Hatten wir maximal als den verlängerten Arm Bochums auf der Landkarte in unseren Köpfen abgespeichert“, schreibt die stellvertretende Chefredakteurin Marie Sammet im Vorwort. Und weiter: „Was mag eine Stadt zu erzählen haben, die sich als eine der kleinsten Großstädte neben 52 weiteren Städten im Ruhrgebiet „behaupten“ muss? Nach anfänglicher Ahnungslosigkeit war schnell klar: eine Menge.“
Blättert man durch die mehr als 90 Seiten, offenbart sich, dass in der Tat die Herner Verantwortlichen aus dem Rathaus und der Wirtschaftsförderung ihre Strategie der Stadtentwicklung ausbreiten können, aber auch wichtige Investoren wie Steven Engler, Geschäftsführer der E-Gruppe, kommen zu Wort. Es ist also zu vermuten, dass man in Herne kräftig an diesem Geschenk mitgearbeitet hat.
Leser, die das Herner Geschehen in den vergangenen Jahren aufmerksam verfolgt haben, werden viele Schlagworte und Details der Geschichte kennen, mit denen Herne seit einiger Zeit auf sich aufmerksam macht. Doch vielleicht ist die Hauptzielgruppe eine andere: potenzielle Investoren, die noch nicht auf Herne aufmerksam geworden sind. Die ersten Reaktionen soll es bereits gegeben haben.
Hernes OB: Kein Kleingärtner wird einer Wohnbebauung weichen müssen
Vorgestellt wurde die Herner Metro-Polis-Ausgabe am Mittwochabend beim Herner Wirtschaftsempfang, der nach zweijähriger Coronapause wieder in der Akademie Mont-Cenis stattfand. Den Auftakt machte eine kleine Talkrunde mit Oberbürgermeister Frank Dudda, Hernes neuem Wirtschaftsförderer Dirk Drenk, Britta Rommel (Wirtshaus) und Diane Krebietke (Skiba Immobilien). Neben dem Skizzieren der Innenstadtentwicklung und der Strategie Wasserlagen gab es drei zentrale Botschaften:
Dirk Drenk kündigte an, dass die Wirtschaftsförderung nicht mehr nur den Blick auf den Einzelhandel in der Innenstadt richten will, sondern auch auf das Wohnen. Es gebe einen nennenswerten Leerstand in den beiden Innenstädten. Zunächst soll eine Bestandsaufnahme stattfinden. Die Strategie: Wohnen belebt Innenstädte.
Dudda betonte, dass die Wasserlagen in Herne ohne Kleingärten entwickelt würden. „Kein Kleingärtner in Herne wird einer Wohnbebauung weichen müssen.“ Das sei gar nicht nötig, Herne habe ganz andere Ideen.
Darüber hinaus teilte der OB den aktuellen Stand bei den Überlegungen zum Bau einer Seilbahn mit. Herne habe bereits viele Hausaufgaben gemacht, um für eine finanzielle Förderung durch den Bund in Frage zu kommen. Bis zum Jahresende sei man wohl soweit, dass die Politik gefragt werden könne, ob ein Förderantrag gestellt werden soll.