Herne. Die legendäre Bandfusion ist zurück. Das Motto: In kurzer Zeit so viele Stilrichtungen wie möglich. Das wurde dem Herner Publikum geboten.

Das bekannte Herner Mikrofestival „Bandfusion“ ist mit der gewohnten Live-Ausgabe zurück – aber dennoch nicht in alter Form. In diesem Jahr hieß es am Samstag, 25. Juni, für die regionalen Künstlerinnen und Künstler „Manege frei“. Gerockt wurde nicht auf der traditionellen Flottmann-Bühne, sondern in dem Zirkuszelt vor den Flottmann-Hallen (Straße des Bohrhammers 5).

In 20 Minuten können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihr Talent unter Beweis stellen und den Ruhm für kurze Zeit genießen. Mit einem genreübergreifenden Line-Up, in einem charmanten Ambiente, wird dem Herner Publikum ein abwechslungsreiches Programm geboten. Von Rock, Modern-Core, Singer-Songwriter bis zu Schlager-Pop hat die Zusammenarbeit vom Rockbüro Herne, den Flottmann-Hallen und dem Kulturbüro der Stadt Herne für alle begeisterten Musikfans einen Act in petto.

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Bandfusion: „Ich freue mich, dass wir nach Corona wieder auf der Bühne stehen können“

Mit 150 Gästen zeigen sich die Veranstalter zufrieden. „Normalerweise ist der Platz immer rappelvoll, aber dennoch bin ich mit dem Zulauf zufrieden. An diesem Wochenende gibt es in der Umgebung so viel Angebot und generell leidet die Kulturbranche immer noch unter den Folgen der Pandemie“, erklärt Chris Wawrzyniak vom Kulturbüro der Stadt Herne. Er sei einfach froh, dass generell wieder Kultur stattfinden und jungen Musikerinnen und Musikern eine Bühne geboten werden könne.

„Vadder sein Sohn“ haben bei der Bandfusion in Herne Schlager-Pop-Lieder gesungen.
„Vadder sein Sohn“ haben bei der Bandfusion in Herne Schlager-Pop-Lieder gesungen. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Im Publikum befinden sich Mutter Ines und Freundin Melina von Jeffrey Eaglestone, dem Gitarristen der Hertener Band „MOWAH“. Sie zeigen sich stolz: „Ich freue mich sehr für meinen Sohn, dass er mit der Band wieder auf der Bühne stehen darf und sie ihre Arbeit präsentieren können“, so Ines Eaglestone. Sie habe ihren Sohn immer unterstützt. „Es ist wichtig, dass Jugendliche ihren Talenten nachgehen können“, so die Hertenerin. Über das Rampenlicht freut sich auch Kynski-Gitarrist Reiner Kempf. Als Deutsch-Rockband vom Musikertreff Stennert sei das natürlich ein Heimspiel für sie. „Ich freue mich, dass wir nach Corona wieder auf der Bühne stehen können“, so Kempf. Jedoch habe die Pandemie für sie nicht Stillstand bedeutet: Die Band habe die Phase für Studioarbeit und Videodreh genutzt.

Bei der Herner Bandfusion kommt die Herner Musikszene zusammen

Für zweieinhalb Stunden gehört die Zirkus-Bühne den Nachwuchstalenten der Region. In 20 Minuten können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit ihrer Show überzeugen und neue Fans für sich gewinnen. Auf der Bühne wird ein digitaler Countdown angezeigt, der dafür sorgt, dass alle gleich viel Zeit haben. Im Anschluss darf der Bühnenumbau nicht länger als fünf Minuten dauern. „Coronabedingt sind zwei Künstler ausgefallen, weshalb die restlichen fünf Teilnehmerinnen und Teilnehmer mehr Zeit bekommen haben“, erklärt Wawrzyniak im Gespräch mit der WAZ-Lokalredaktion. Das bedeute, dass die fünf Acts nicht 15, sondern 20 Minuten für ihre Show Zeit haben. „Bei dem Konzept geht es nicht um das gegeneinander antreten, sondern um das Miteinander und so viel Künstler und Stilrichtungen wie möglich zu präsentieren“, so Wawrzyniak weiter.

„Ich freue mich, endlich wieder rauszukommen und Kultur genießen zu können“, erzählt Sebastian Wolniczak aus Herne. „Was den Musikgeschmack angeht, da bin ich flexibel. Wenn sich plötzlich der Fuß zum Takt der Musik bewegt, dann berührt mich die Musik“, so Wolniczak. Er mache selbst Proberaum-Musik und habe Livekonzerte sehr vermisst. Die Bandfusion sei für ihn ein Ort, an dem die Herner Musik-Szene zusammenkomme.