Herne. Hernes SPD-Parteichef Alexander Vogt tritt von seinem Amt zurück. Nun wird ein Nachfolger gesucht. Ein Bewerber hat sich schon gemeldet.
- SPD-Chef Alexander Vogt gibt sein Amt ab.
- Grund ist seine Wahl zum stellvertretenden Fraktionschef im Landtag.
- Hendrik Bollmann bewirbt sich um die Nachfolge.
Alexander Vogt (43) gibt sein Amt als SPD-Chef in Herne ab. Grund ist seine Wahl zum stellvertretenden SPD-Fraktionsvorsitzenden im Landtag. „Wenn man eine so wichtige Aufgabe übernimmt, dann muss man sich darauf konzentrieren, um sie richtig machen zu können“, begründet er seinen Schritt gegenüber der WAZ. Im August soll eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger gewählt werden. Einen Bewerber gibt es bereits: den stellvertretenden Parteichef Hendrik Bollmann (39).
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Bei der Wahl des neuen SPD-Fraktionsvorstands im Landtag erhielt Vogt, seit 2010 Landtagsabgeordneter, am Montag mit 94,2 Prozent die meisten Stimmen. Der Herner ist nun einer von fünf Stellvertretern von SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty; der Landtagswahl-Spitzenkandidat wurde mit 90,4 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Bislang hatte der Fraktionschef acht Stellvertreter. Zuständig im Fraktionsvorstand sei er nun für die Bereiche Wirtschaft, Energie und Umwelt, sagt Vogt.
Er wolle die neue Aufgabe mit ganzer Kraft angehen, so der 43-Jährige, der in diesem Mai zum vierten Mal hintereinander als Direktkandidat in den Landtag einzog. Für die SPD in Herne gebe es viele Herausforderungen und viel zu tun – auch, um dauerhaft erfolgreich zu sein. Deshalb sei es nun ein guter Zeitpunkt, um das Amt nach zehn Jahren in neue Hände zu geben. Vogt löste im Frühjahr 2012 den damaligen Bundestagsabgeordneten Gerd Bollmann, den Vater von Hendrik Bollmann, an der SPD-Spitze ab. Gerd Bollmann hatte nach über 30 Jahren im Unterbezirksvorstand und zwölf Jahren an der SPD-Spitze nicht mehr kandidiert. Zuletzt wurde der gelernte Journalist Vogt im Mai 2021 mit 89 Prozent im Amt bestätigt.
Herne: Nachfolger soll auf Parteitag im August gewählt werden
Bis Mitte Juli, sagt der scheidende Parteichef, sollen sich Bewerberinnen und Bewerber für das Amt des neuen Unterbezirksvorsitzenden erklären. Anschließend sollen sie sich und ihre Ziele den Genossinnen und Genossen bei Stadtbezirkskonferenzen vorstellen. Gewählt werden die oder der neue Unterbezirksvorsitzende voraussichtlich am 24. August auf einem Parteitag. Der Vorstand, der erst im Mai 2021 gewählt wurde, soll dagegen nicht neu besetzt werden, sondern turnusgemäß im Amt bleiben.
Mit Hendrik Bollmann gibt es bereits einen Bewerber. Der Lehrer für Religion und Sport am Emschertal-Berufskolleg ist seit 2016 stellvertretender Unterbezirksvorsitzender – gemeinsam mit der SPD-Bundestagsabgeordneten Michelle Müntefering. In dieser Funktion habe er gemeinsam mit der SPD-Spitze um Alexander Vogt die Partei weiterentwickelt und viel erreicht; das zeigten auch die Wahlergebnisse. Er traue sich die Herausforderung zu und wolle die Herner SPD gemeinsam im Team in die Zukunft führen: „Ich bin ein Mannschaftsspieler.“