Herne. Die Arbeiten am Kaiserquartier in Herne schreiten voran. Inzwischen stehen auch die Einzelhändler fest, die ins neue Quartier nach Baukau ziehen.

Die Arbeiten am Kaiserquartier in Baukau schreiten sichtbar voran. In wenigen Wochen soll der Hochbau beginnen. Inzwischen stehen auch die Einzelhändler fest, die ins Quartier einziehen werden. Das bestätigte Investor Steven Engler im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion.

So werde neben dem Discounter Aldi ein Edeka-Supermarkt und ein dm-Markt einziehen. Außerdem stehe man kurz davor, die Räume für die Gastronomie zu vermieten. Zusätzlich sei bereits ein Bürogebäude vermietet, so Engler. Ein Unternehmen komme aus der Nachbarstadt Recklinghausen, ein anderes Unternehmen ziehe innerhalb von Herne um. Generell sei die Nachfrage bei Bürogebäuden ziemlich gut. Engler: „Die Vermietung zieht die Interessenten an, weil es zurzeit kein schöneres Neubauprojekt in Herne gibt. Das kann ich ganz uneitel sagen, denn das Projekt wurde ursprünglich nicht von uns, sondern von der List Gruppe geplant.“

Der Beginn des Hochbaus am Kaiserquartier startet in wenigen Wochen.
Der Beginn des Hochbaus am Kaiserquartier startet in wenigen Wochen. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Neben der bereits von der List Gruppe geplanten Begrünung des zentralen Dachs des Gebäudes habe man nachträglich zahlreiche Nachhaltigkeitsaspekte eingeplant, zum Beispiel die Photovoltaikanlage und eine innovative Heizungsanlage mit einem Eisspeicher. Dazu wird ein großer Tank mit Wasser unter dem Parkplatz eingebaut. Die Anlage funktioniere dann im Prinzip wie ein umgekehrter Kühlschrank: Der Strom von der Photovoltaikanlage wird verwendet, um die Fließrichtung der Wärme umzudrehen. Dabei wird dem Wasser so viel Wärme entzogen, dass es gefriert. Die Wärme wird dann zur Temperaturregulierung im Gebäude genutzt. Ebenfalls fest in der Planung: ein Trenntoilettensystem, das zur Reduzierung des Wasserverbrauchs des Gebäudes beitragen soll. Zusätzlich soll Regenwasser in einer unterirdischen Zisterne aufgefangen werden, um damit die Grünflächen bewässern.

Engler: „Das kann man alles unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit machen, wir wollen aber auch die Kosten in der Zukunft minimieren. Wir geben jetzt zwar viel mehr aus, aber das wird sich nach meiner Überzeugung nicht erst in zehn Jahren auszahlen, gerade vor dem Hintergrund der jetzigen Situation.“ Beim Blick auf den Dachgarten betont Engler, dass „wir tatsächlich Bäume aufs Dach setzen werden. Keine Bäumchen! Für die Bäume ziehen wir extra Stahlträger für die hohen Lasten ein.“

Ein ausführliches Interview mit Steven Engler lesen Sie am Samstag.