Herne. Die Sanierungskosten für die Turnhalle des Herner Otto-Hahn-Gymnasiums steigen erneut in Millionenhöhe. Woran es liegt, wann wiedereröffnet wird.

Bei der Sanierung der Sport- und Schwimmhalle des Otto-Hahn-Gymnasiums gibt es erneut eine erhebliche Kostensteigerung. Auch die Inbetriebnahme verschiebt sich ein weiteres Mal.

Neuerliche Kostenerhöhung um 1,6 Millionen Euro

Das teilte die Stadt in der jüngsten Sitzung des Finanz- und Immobilienausschusses nach einer vorherigen Begehung der Baustelle mit. Die Sanierungskosten für das in den 60er Jahren errichtete Gebäude steigen demnach von zuletzt 7,72 Millionen Euro auf nun 9,32 Millionen Euro (plus 20,7 Prozent). Für die Mehrkosten führt die Verwaltung zahlreiche Gründe an wie unter anderem Lieferschwierigkeiten, Materialengpässe, Anpassung der Lüftungstechnik und der Badewassertechnik sowie zusätzliche Arbeiten an Betonstützen.

Auch der Krieg in der Ukraine wirkt sich auf die Herner Baustelle aus. Weil ein Lieferant eines Auftragnehmers dem Handelsembargos gegen Russland unterliege, so die Verwaltung, stiegen die Holzkosten für den Boden der Sporthalle um rund 20.000 Euro. Und: „Trotz des Materialwechsels gibt es noch keine Garantie der rechtzeitigen Lieferung.“ Stand jetzt verschiebe sich die Wiederinbetriebnahme der Turnhalle um einen weiteren Monat von April auf Mai 2022. Die Schwimmhalle soll nach den Sommerferien im September eröffnet werden.

Bauzeit steigt von neun Monaten auf (bislang) 30 Monate

Zur Erinnerung: Die ursprüngliche Planung sah Kosten in Höhe von vier Millionen Euro und eine Bauzeit von März bis Dezember 2020 vor. Die Kosten haben sich damit – Stand jetzt – mehr als verdoppelt, die Bauzeit sogar verdreifacht. Neben Lieferschwierigkeiten und Materialengpässen führte die Verwaltung als Gründe unter anderem an die Insolvenz eines Auftragnehmers, die Kündigung einer Firma, Corona-Erkrankungen und vor allem die Entdeckung erheblicher Schäden.

Dezernent Hans Werner Klee – hier bei der Besichtigung des Hallenbads in Eickel – warnt, dass Schäden in der Substanz älterer städtischer Gebäude häufig erst nach Sanierungsbeginn sichtbar würden.
Dezernent Hans Werner Klee – hier bei der Besichtigung des Hallenbads in Eickel – warnt, dass Schäden in der Substanz älterer städtischer Gebäude häufig erst nach Sanierungsbeginn sichtbar würden. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Auch nach sorgfältiger Planung werde die tatsächliche Situation häufig erst nach dem Öffnen von Deckenplatten und Wänden sowie dem Abnehmen von Verschalungen sichtbar, so der städtische Immobiliendezernent und Kämmerer Hans Werner Klee.