Herne. Die Zahl der ukrainischen Flüchtlinge in Herne ist innerhalb einer Woche um rund 200 gestiegen. Kinder kommen nach den Ferien in die Schulen.

Die Zahl der Menschen, die aus der Ukraine nach Herne kommen, ist weiter angestiegen. Die Lage sei weiter sehr dynamisch, berichteten Vertreter der Stadt Herne am Mittwoch, 6. April.

Der Verwaltung seien in der vergangenen Woche weitere 200 Menschen gemeldet worden, so Sozialdezernent Johannes Chudziak. Das bedeute, dass sich nun 651 Personen melderechtlich bei der Stadt angemeldet hätten. Davon seien 308 Frauen, 71 Männer und 272 Minderjährige, davon 83 Kinder im Vorschulalter.

455 von 651 Personen sind privat untergebracht

Um diese Menschen unterzubringen, sei inzwischen die Janoschschule bezogen worden, dort befänden sich aktuell rund 20 Personen. Neben den Personen, die von sich aus den Weg nach Herne gefunden hätten, gebe es noch Landeszuweisungen. Gegenüber dem Land gebe es eine Aufnahmeverpflichtung von weiteren 342 Personen. Allerdings agiere das Land zurückhaltend. Herne sei aufgefordert, in dieser Woche 75 Personen aufzunehmen, das stelle die Stadt nicht vor Probleme, denn von den 651 Menschen aus der Ukraine seien 455 Personen privat untergebracht. Darüber hinaus gebe es über 250 Wohnungsangebote.

Die Flüchtlingseinrichtung an der Dorstener Straße (hier ein Foto aus dem Jahr 2016) soll nach den Plänen der Bezirksregierung am 1. Mai in Betrieb gehen.
Die Flüchtlingseinrichtung an der Dorstener Straße (hier ein Foto aus dem Jahr 2016) soll nach den Plänen der Bezirksregierung am 1. Mai in Betrieb gehen. © Michael Korte

Die Vermittlung der Flüchtlinge in privaten Wohnraum habe für die Stadt höchste Priorität, so Heike Lachmann, Leiterin des Fachbereichs Soziales, da sei es gut, dass immer noch neue Wohnungsangebote gemacht würden.

Auch während der Osterferien Betreuungsangebote für Kinder

Ein weiteres Hauptaugenmerk liegt auf der Betreuung und Integration, gerade der Kinder. Nach den Worten von Claudia Heinrich vom Fachbereich Integration sind die ersten zwei Sprachkurse in der VHS in dieser Woche gestartet, zwei weitere seien in Planung. Ergänzt werde dies durch Kurse von Ehrenamtlichen. Kinder im Vorschulalter, die zurzeit in der Unterkunft an der Ackerstraße untergebracht seien, würden durch das Projekt „Kita im Koffer“ betreut. Weitere Projekte seien in Planung.

Heinrich berichtete, dass sich die Zahl der schulpflichtigen Kinder innerhalb einer Woche deutlich erhöht habe – von 141 auf nun 222. Diese Zahl teile sich etwa zur Hälfte auf Grundschulen und weiterführende Schulen auf. Der Großteil werde nach den Osterferien in den Unterricht einsteigen, doch auch während der Ferien gebe es Betreuung. Viele Sportvereine hätten ihre Angebote für ukrainische Kinder und Jugendliche geöffnet. Daneben werde es während der gesamten Ferien ein Sprachförder- und Kreativangebot für Kinder geben.

Die Stadt Herne bietet am kommenden Freitag, 8. April, von 13.30 bis 14.30 Uhr auf der Fläche an der Dorstener Straße 360 Anwohnern die Möglichkeit, sich über die vorübergehende Einrichtung des Landes zur Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine zu informieren. Nach den Planungen der Bezirksregierung soll die Einrichtung am 1. Mai ihren Betrieb aufnehmen.