Herne. Die SPD-Ratsfraktion hat die Stadt dafür kritisiert, dass die Auflagen für den Weihnachtszauber erhöht werden. Darüber ärgern sich Anwohner.

Vor wenigem Tagen hat die Herner Verwaltung angekündigt, die Auflagen für die Durchführung des Cranger Weihnachtszaubers deutlich zu erhöhen. Das rief Kritik der SPD hervor – die nun wiederum Anwohner in Alt-Crange auf die Palme bringt.

Zur Einordnung: Die Stadt hatte den Erfolg der Veranstaltung anerkannt, doch nach ihrer Einschätzung sei das Pendel zu stark zu Lasten der Einwohner ausgeschlagen. Die Reaktion von SPD-Fraktions-Chef Udo Sobieski: Die Fraktion sei an der einen oder anderen Stelle des Berichts sehr überrascht gewesen über die „restriktiven Auslegungen“ und durch die Ausdrucksweise. „Wir nehmen Beschwerden von Bürgern sehr ernst“, betonte Sobieski im Ausschuss.

„Ich werde jedes Mal schief angeschaut, wenn ich durch die Absperrung zu meinem Haus fahre“

Das will Ralf Kotbusch, der im Dorf Alt-Crange wohnt, so nicht glauben: „Es ist schon sehr vermessen von Herrn Sobieski, dass er wieder mal ohne Wissen von Details und Gesprächen mit Anwohnern meint, die angedachten Maßnahmen zu kritisieren. Hätte er vor Genehmigung der Veranstaltung im Jahre 2018 mal auf meine kritischen Anmerkungen reagiert und nicht die Veranstaltung einfach konsequent politisch gegen den ausdrücklichen Wunsch der Anwohner und der Empfehlung der Verwaltung durchgeboxt, dann hätten wir die Probleme jetzt nicht.“

Kotbusch berichtet, dass er beinahe jedes Mal schief angeschaut oder gar angepöbelt werde, wenn er durch die Absperrung zu seinem Haus fahre. Spontan Besuch in der Zeit des Weihnachtszaubers zu empfangen, sei ein Ding der Unmöglichkeit. Dieses und andere Probleme habe er schon 2018 in Mails an Sobieski geschildert. Die Mails liegen auch der Herner WAZ-Redaktion vor. Und sie seien nach wie vor präsent und belasteten die Anwohner erheblich.

Pacht pro Quadratmeter über den Veranstaltungszeitraum liegt im Cent-Bereich

Kotbusch ärgert sich darüber, dass Sobieski die Stadt dafür kritisiert, dass sie die berechtigten Interessen der Anwohner durchsetze. „Ich kann die Meinung der Stadtverwaltung, dass 80 Prozent der Probleme lösbar sind, zu 100 Prozent bestätigen. Der Veranstalter muss dafür nur bereit sein, eine überschaubare Summe Geld in die Hand zu nehmen.“

Bislang hielt sich die finanzielle Belastung für Sebastian Küchenmeister vonseiten der Stadt in überschaubaren Grenzen. In der Vorlage der Stadt heißt es, dass die Pacht für das Gelände zurzeit weniger als 10.000 Euro beträgt. Rechnet man diesen Betrag über den Veranstaltungszeitraum auf den Quadratmeter um, gelangt man in den Cent-Bereich.