Ein Marihuana-Dealer fliegt im Herner Strünkede-Park auf. Als sein größtes Problem erweisen sich im Nachhinein aber nicht die entdeckten Drogen.

Nach einem aufgeflogenen Marihuanageschäft im Herner Strünkede-Park muss sich ein mutmaßlicher Drogendealer (23) seit Donnerstag vor dem Bochumer Landgericht verantworten. Ein brisanter Fund in seinem seinerzeit mitgeführten Rucksack könnte ihm im Nachhinein schwer auf die Füße fallen.

Laut Staatsanwaltschaft hatte sich der Angeklagte am 29. Januar 2020 per WhatsApp im Strünkede-Park mit einem seiner Kunden verabredet. Nachdem der 23-Jährige erschienen war, war er noch vor Abwicklung des Geschäfts von Drogenfahndern kontrolliert worden. In seinem Rucksack fanden die Beamten neben mehr als 250 Gramm Marihuana auch ein Messer.

Angeklagter legt schonungsloses Geständnis ab

Die Staatsanwaltschaft hat im Anschluss Anklage wegen bewaffneten Drogenhandels erhoben, der im Regelfall mit einer Haftstrafe von mindestens fünf Jahren bestraft wird. Nur ausnahmsweise (in so genannten minder schweren Fällen) kann davon abgewichen werden.

Zum Prozessauftakt vor der 9. Strafkammer legte der Dealer sofort ein schonungsloses Geständnis ab. Die vergleichsweise große bei ihm sichergestellte Menge für einen beabsichtigten 10-Euro-Deal erklärte der 23-Jährige mit einem erst kurz zuvor getätigten „Großeinkauf“. Auch mit Blick auf das beschlagnahmte Messer lieferte der Auszubildende eine Erklärung. „Das war ganz sicher nicht im Rucksack, um mich zu verteidigen. Das war mein Frühstücksmesser, ich kam ja direkt von der Arbeit.“ Urteil: voraussichtlich Anfang April.